Mittwoch, 30. Oktober 2013

Was lese ich gerade?

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand - Jonas Jonasson
 

Worum geht´s?
Der Jubiliar Allan Karlson büchst an seinem 100.Geburtstagstag aus. Er steigt kurzerhand aus dem Fenster des Altenheims und macht sich auf den Weg. Wohin, das weiß er selber nicht. Und dann kommt eins zum anderen. Ein alter Mann auf der Fluch, tödliche Unfälle und ein Elefant.
 
Und nebenbei erfährt der Leser die irrwitzige Lebensgeschichte eines Mannes, der sich nicht für Politik interessiert, aber in den letzten hundert Jahren trotzdem immer in die großen historischen Ereignisse verwickelt war.
 
Wie bin ich zu dem Buch gekommen?
Davon gehört und neugierig geworden... 

Dienstag, 29. Oktober 2013

Buch der Woche

Im Stein
Clemens Meyer
 

Clemens Meyers neuer Roman ist ein 560 Seiten Klotz und man möge sich bitte nicht von der Seitenzahl abschrecken lassen und sich auf Grund dessen dagegen entscheiden.  „Im Stein“ ist ein Buch über unser Land, die Stadt Leipzig (auch wenn dies namentlich kein einziges Mal erwähnt wird), über die unsichtbare Gegenwart.
 
Es dreht sich alles um Prostituierte, Luden, Wohnungsvermieter, Kunden, Kinder, Hells Angels und Könige der Nacht. Clemens Meyer schreibt über ein Tabuthema, in der sich viele Menschen bewegen, ohne darüber zu sprechen.
 
Im Zentrum stehen die Frauen, die Prostituierten, die keinesfalls als Opfer dastehen. Sie wägen in inneren Monologen, in Selbstgesprächen das Für und Wider ab, verdammen sie, reden sie schön und stellen die Tätigkeiten in jeder Einzelheit dar.  Doch Vorsicht!  Hier werden keine Männerfantasien bedient oder der Akt an sich gar romantisiert. Hier werden Tatsachen beschrieben.
 
In 22 Kapiteln, wechselt pausenlos die Zeit, Szenerien und Figuren. Zeitlich bewegen wir uns und springen auf einer Zeitschiene die von den Neunzigern in die frühen Nullerjahre reicht. Clemens Meyer beleuchtet die Moral der Sexindustrie, die Aufteilung des Marktes in den neuen Bundeländern und der Stadt Leipzig. Aus dem Osten Europas strömen Sexarbeiterinnen nach Sachsen und Sachsen-Anhalt bis nach Brandenburg, aus dem Westen rücken Bordellbonzen an. Der Aufbau Ost auf die harte Tour.  Und immer wieder driftet das Geschehen auch ins Fantastische, Traum-, Albtraum- und Science-Fiction-Hafte.
 
Eine auch sehr wichtige und immer wiederkehrende Romanfigur ist Arnold Kraushaar, der über ein kleines Imperium von Prostituierten-Apartment herrscht. Er kassiert einige Hunderte dieser Wohnungen in seiner Stadt ab, geht noch mal zur Uni und erleidet einige Blessuren bei verteilungskämpfen im Milieu.
 
Clemen Meyer hat für diesen Roman viel recherchiert, so dass „Im Stein“ letztendlich überzeugend, präzise, umfassend und authentisch herüberkommt. Man glaubt im Zentrum des Geschehens zu sein, wenn Clemens Meyer das Prostitutionsmilieu  abbildet und beschreibt. Die unterschiedlichen Arbeitsplätze (Straße, Club, Wohnwagen, Container, Laufhäuser, Wohnungen), die Gruppierungen und Organisationen, das 2002 verabschiedete Prostitutionsgesetzt – wirkt, als wäre Clemens Meyer in der beschriebenen Welt aufgewachsen. Es ist verrückt und unheimlich, wie gut er sich in dieser Welt auszukennen scheint.
 
Was stimmt denn nun überhaupt in dieser Welt. Das Gewöhnliche ist phantastisch in diesem Roman und das Phantastische gewöhnlich, schmierig und gemein. Es geht um unsere Welt, den unsichtbaren Teil davon.
 
 
Zum Autor:
Clemens Meyer wurde am 1977 in Halle an der Saale geboren und aufgewachsen ist er in Leipzig. 1996 machte er das Abitur. Im Anschluss war er als Bauhelfer, Möbelträger und Wachmann tätig. Von 1998 bis 2003 studierte Clemens Meyer am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Das Studium finanzierte er sich selbst.  2001 erhielt Clemens Meyer für seine Erzählung „Kinderspiele“ den 1. Preis des MDR-Literaturwettbewerbs. In „Kinderspiele“ erzählt Meyer die Geschichte einer zerstörten Kindheit, die von Alkohol, Gewalt und Diebstählen geprägt ist. Die überarbeitete Fassung des Textes bildet das erste Kapitel seines Debütromans „Als wir träumten“, den er als Diplomarbeit am Deutschen Literaturinstitut einreichte.
2006 erschien im Fischer Verlag sein autobiographischer Debütroman „Als wir träumten“, an dem Meyer mehr als sechs Jahre gearbeitet hat. Für seinen im Jahr 2008 erschienenen Kurzgeschichten-Band "Die Nacht, die Lichter" hat Clemens Meyer den Preis der Leipziger Buchmesse für Belletristik bekommen. "Gewalten" spielen eine Rolle im 2010 erschienen Tagebuch von Clemens. Mit seinem 2013 erschienenen Roman "Im Stein" wurde Clemens Meyer für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Im Stein, Clemens Meyer, S. Fischer Verlag, 560 Seiten, 22,99 €, ISBN: 978-3-10-048602-8

Sonntag, 27. Oktober 2013

Was lese ich gerade?

Wo die wilden Kerle wohnen - Maurice Sendak (Diogenes-Verlag)

Worum geht es?
Max springt in der Wohnung herum, hat sich sein Wolfskostüm übergezogen und macht Unfug. Seine Mutter schimpft ihn „wilder Kerl“ und schickt ihn ohne Abendessen ins Bett, weil er ein wenig frech geworden ist. Sein  Zimmer verwandelt sich daraufhin in einen Wald. In einen großen, dichten, märchenhaften Wald. Er steigt in sein Segelboot und fährt zu den wilden Kerlen. Die großen wilden Kerle lassen sich von ihm zähmen und ernennen ihn zu ihrem König. Aber Max bekommt Heimweh und segelt zurück ... nach Hause. Wieder in seinem Zimmer angekommen ... gibt es eine wunderbare Überraschung. :)

Wie bin ich zu dem Buch gekommen?
Den gleichnamigen Film habe ich mir schon ca. 3x angesehen. Der kleine Max, der gegen seine seine Mutter rebelliert, als diese einen neuen Freund mit nach Hause bringt. Er flüchtet in eine Phantasiewelt, die von wilden, überdimensionalen Kreaturen bevölkert wird. Wunderschön anzusehen. Und da ich mir hab sagen lassen, dass die Zeichnungen im Buch noch phantastischer und anregender sind, habe ich nicht lange gezögert. 
Und es stimmt. Das Buch wurde vom Autor mit farbigen Federzeichnungen illustriert. Wunderschön anzusehen. Und 333 Wörter kann man getrost mal lesen ;).

Nicht nur für die Kleinen. Auch für Erwachsene.

Freitag, 25. Oktober 2013

Gefällt mir :)

Der folgende Beitrag hat nichts mit Literatur zu tun, ist aber dennoch erwähnenswert.
 
Die Einführung des neues Personalausweises (in Scheckkartenformat) liegt schon etwas zurück -1.November 2010. Obwohl ich meinen Ausweis bereits im Februar diesen Jahres erhalten habe, kam ich erst jetzt dazu, mir dieses High Tech - Teil mal genauer anzusehen. Die zahlreichen Sicherheitsmerkmal auf dem Perso, 23 an der Zahl, sind interessant anzuschauen und faszinierend.
 
Auf was ich eigentlich hinaus will, ist der wunderbare Filmbeitrag zum neuen Personalausweis, den ich im Netz gefunden habe, als ich nach den vielen Sicherheitsmerkmalen nicht genug hatte und noch mehr über das Ding wissen wollte.
 
Der Beitrag ist wirklich klasse und trifft es auf den Punkt. Eine Neuerung war nötig, um die Staatskasse zu füllen. :) :) :)
 

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Dienstag, 22. Oktober 2013

Buch der Woche

Die Sonnenposition
Marion Poschmann
 

Marion Poschmann schreibt sowohl Gedichte als auch Prosa. In ihrem Roman Die Sonnenposition lässt sie Alfried Janich die Bühne betreten. Janich, den Ich-Erzähler, hat es beruflich aus Westdeutschland in die Mark Brandenburg verschlagen, in ein heruntergekommenes Barockschloss, in dem eine psychiatrische Klinik untergebracht ist. Alfried Janich ist Psychiater.
 
Die Sonnenposition ist ein Buch der Gegensätze, der Leser pendelt zwischen Tag und Nacht, hell und dunkel, krank und gesund und  Leben und Tod.  Mit dem Tod des langjährigen Freundes Odilo, beginnt Alfried Janich zu erzählen, in Rückblenden, Krankheitsgeschichten der Patienten, Reflexionen und Beobachtungen. Brücken werden geschlagen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Wahn und Wirklichkeit, Familiengeheimnissen und deutscher Vergangenheit.
 
 
Alfried glaubt, für die Patienten die Sonnenposition einnehmen zu müssen, ihnen Orientierung und Trost zu geben. Paradoxerweise hat man aber als Leser das Gefühl, dass Alfried der Ziel-und Planlose ist, dem ein Fels in der Brandung beiseite gestellt werden müsste. Er rast in den Nächten Erlkönigen hinterher, versucht die Beziehung zu seiner Schwester zu analysieren und den Geheimnissen auf die Spur zu kommen und fragt sich letztendlich, weshalb er seinem (toten) Freund Odilo so verfallen ist. Wer braucht hier wen und weshalb?
 
Quintessenz des Romans ist, dass sich verlorene Zeit nicht wiedergewinnen lässt. Es ist ein Tag-Nacht-Roman, in dessen Zentrum drei nachtaktive Menschen stehen: der Psychiater Altfried, seine Schwester Mila und sein Freund, der Biologe Odilo, den beide Geschwister unglücklich lieben.
 
Marion Poschmanns lange erwartete neue Prosa ist ein Buch über Deutschland aus der Sicht der Kriegsenkel. Ein Roman über die Macht der Zeit, über Erinnerung und zeitlose Verbundenheit. Ein Roman über fragile Identitäten, über den schönen Schein und die Suche nach dem inneren Licht – funkelnd, glasklar und von subtiler Spannung.
 
Zu Autorin:
Marion Poschmann wurde 1969 in Essen geboren. Sie wuchs in Mülheim an der Ruhr und in Essen auf. 1989 bis 1995 studierte sie Germanistik, Philosophie und Slawistik, zunächst in Bonn und ab 1992 in Berlin, 1994 außerdem Szenisches Schreiben an der Berliner Hochschule der Künste. 1997 bis 2003 unterrichtete sie Deutsch im Rahmen des deutsch-polnischen Grundschulprojekts Spotkanie heißt Begegnung. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Berlin und ist Mitglied im P.E.N. (Poeten, Essayisten, Romanciers), eine internationale Schriftstellervereinigung.
Die Sonnenposition, Marion Poschmann,  Suhrkamp Verlag; Auflage: 1/18. August 2013,  337 S., ISBN-13: 978-3518424018

Montag, 21. Oktober 2013

Vorhersage - al dente 22.10.2013

 

In der Oktoberausgabe wird es brisant. Vorgestellt werden Clemens Meyers neuer Roman "Im Stein", William Somerset Maughams "Auf Messers Schneide" und 365 philosophische Miniaturen.
 



 
 
Schaltet ein, wenn es am 22.10.2013 um 18:00 Uhr heißt: "Willkommen zu al dente...".

Unterwegs mit Hipstamatic



Donnerstag, 3. Oktober 2013

Spieltrieb...Juli Zeh der Film

Und wieder einmal wird ein Roman verfilmt. Spieltrieb, der Roman von Juli Zeh. Regisseur Gregor Schnitzler ("Die Wolke", "Soloalbum")  bringt den Film ab Oktober in die Kinos und hier gibt es den ersten Trailer zu sehen.

 


Worum geht´s?
Tief im Westen der Republik in unseren Tagen, an einem Bonner Gymnasium, entwickelt sich die atemberaubende Geschichte einer obsessiven Abhängigkeit zwischen einer Schülerin und einem Schüler, Ada und Alev, aus der sich erst die Bereitschaft, dann der Zwang zu Taten ergibt, die alle Grenzen der Moral, des menschlichen Mitgefühls und des vorhersehbaren Verhaltens überschreiten. Die beiden jungen Menschen wählen sich ihren Lehrer Smutek als Ziel einer ausgeklügelten Erpressung. Es beginnt ein perfides Spiel. Ganz ruhig fängt das alles an...doch das wird sich ändern ...







Mittwoch, 2. Oktober 2013

Unterwegs mit Hipstamatic

:)
Leipzig! Die Stadt der Kaugummiautomaten.
:)