Freitag, 16. November 2012

Urlaub!!!!!!!

Liebe Lese- und Radiogemeinschaft.

Jetzt ist erst einmal für eine Woche Pause angesagt. Eure Sandra ist RAUS!!!!!!! Jupp! Hat sie sich verdient und nimmt sie auch in Anspruch. In zwei Wochen gehts weiter mit Radio, Buchempfehlungen und Irrungen und Wirrungen...mal sehen was mir in Portugal über den Weg läuft....

Wem langweilig ist...

Mittwoch, 14. November 2012

Buch der Woche

Fast genial
Benedict Wells
 
„Das Leben ist ein Abenteuer und will gespielt werden“ oder anders gesagt: „Das Schicksal mischt die Karten, wir spielen“.  Was macht einen Menschen eigentlich aus? Sind es wirklich die Gene, oder können wir trotzdem wir selbst sein, egal wer unsere Eltern sind?
 
Der siebzehnjährige Francis lebt mit seiner depressiven Mutter im Pine-Tree-Trailerpark am Stadtrand von Claymont, einer Kleinstadt in Delaware. Francis Leben erscheint trost- und perspektivlos. Nach einem missglückten Selbstmordversuch der Mutter, findet er einen Brief an sich, in welchem sie ihn über seinen leiblichen Vater aufklärt. Francis habe einen hochintelligenten Vater, dem die Mutter jedoch selbst nie begegnet sei. Sie habe an einem genetischen Experiment teilgenommen, bei dem es Ziel war, hochintelligente Kinder zu züchten, indem man Samenspenden von Nobelpreisträgern und erfolgreichen Professoren verwendet hat. Francis ist das Ergebnis aus einem Laborversuch mit lauter fast genialen Vätern...
 
Francis ist jedoch nicht klar, weshalb er in der Schule nur mit Mühe durchschnittliche Ergebnisse erzielt, wenn es doch, rein genetisch betrachtet, anders sein müsste. Um seinem insgesamt frustrierenden Leben eine neue Wendung zu geben, beschließt er, seinen Vater zu suchen und dadurch Sinn in sein eigenes Leben zu bringen. Mit 5000 Dollar, einem Auto, Grover und Ann-May geht’s los Richtung Kalifornien.
 
„Fast genial“ ist Francis‘ Suche nach der eigenen Identität und seiner naiven Vorstellung - Genius ist gleich Erfolg, Erfolg ist gleich Geld, Geld ist gleich Glück.  Ein dramatischer Erkundungstrip mit immer neuen Wendungen und einem atemberaubenden Showdown.
 
Zum Autor:
Benedict Wells wurde 1984 in München geboren. Im Alter von sechs Jahren begann seine Reise durch drei bayerische Internate. Nach dem Abitur 2003 zog er nach Berlin. Dort entschied er sich gegen ein Studium und widmete sich dem Schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs. Sein vielbeachtetes Debüt ›Becks letzter Sommer‹ erschien 2008 und wurde mit dem bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet. ›Spinner‹ (2009), seinen ersten Roman, schrieb er mit neunzehn.
 
Fast genial,  Diogenes Verlag, Hardcover Leinen: 336 Seiten, 19,90 Euro, Erschienen im Sept. 2011, ISBN 978-3-257-06789-7

Freitag, 9. November 2012

Jenseits von BEGABT und UNBEGABT ... Teil 8

Braucht MANN, das wirklich? Sieht ein wenig albern aus, aber was soll´s...




Gesehen bei: http://eu.fab.com/sale/2232/product/69746?fft=1&lg=1&sgppxl=1

Mittwoch, 7. November 2012

Buch der Woche

Im Notfall Buch aufschlagen
 
Tobias Moorstedt/Jakob Schrenk
Die Medienberichterstattung verursacht nach einem Unglück oft mehr traumatisierte Menschen, als das Unglück selbst.  Nachrichten im Fernsehen oder Zeitungen entwickeln oft ein Eigenleben, und verursachen große Wellen von Medieninteresse für eine bestimmte Story oder ein Thema.
In unserer modernen Zeit fühlen sich sehr viele Menschen durch eine Vielzahl unsichtbarer Risiken bedroht, die sie nur aus ihrem Wissen aus Zeitungen, Fernsehen, und Internet kennen.  Sie haben damit alle nur ein soziales Konstrukt dieser Risiken, das von der Art der Gefahr her, und vom Ausmaß her in Medien fast beliebig manipulierbar ist.
 
Der Mensch schwebt im 21. Jahrhundert in jeder Lebenslage in Gefahr, will man den Medien glauben. Wir versuchen uns mit Alarmanlagen, Schutzimpfungen und Versicherungen vor all möglichen Gefahren der Gegenwart zu schützen.
 
Außer Frage steht natürlich, dass zu einer gesunden Persönlichkeit auch hysterische Strukturanteile gehören, da sie das Leben bunt und gefühlsbetont machen. Das Hysterische gehört zum Menschen wie das Depressive, Phobische, Narzisstische und Zwanghafte. Jeder Mensch zeigt ab und zu hysterische Symptome…doch sollte bitte alles im Rahmen bleiben.
 
Mit dem Buch  «Im Notfall Buch aufschlagen - Tipps für alle möglichen Katastrophen» greifen  die Journalisten Tobias Moorstedt und Jakob Schrenk mögliche reale Katastrophen des 21. Jahrhunderts auf und geben lebensrette Ratschläge – Skepsis und Ironie sollten dem Leser semantisch ein Begriff sein, sonst verfehlt das Werk seine Wirkung.
 
In den oftmals ironischen Ratschlägen und Analysen geht es um die großen und kleinen Desaster, Dramen, Heimsuchungen, Tragödien und Weltuntergänge, mit denen sich der Boulevard, aber natürlich auch alle anderen Medien beschäftigen: Tsunamis, Schweinegrippe, Piraterie, Gammelfleisch, Hochwasser, Kampfhunde, Hai-Attacken, S-Bahn-Schläger und so weiter und so fort.
 
Achtung!!!! Manchmal wird aus einer Lösung ein neues Problem … ;)
 
Die Autoren:
Tobias Moorstedt, Jahrgang 1977, arbeitet als freier Journalist unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, spiegel.de, die taz und ADR. Bei Suhrkamp erschien sein Buch Jeffersons Erben. Wie die digitalen Medien die Politik verändern.
 
Jakob Schrenk, Jahrgang 1977, ist Redakteur der NEON. Bei DuMont erschien 2008 sein Buch Die Kunst der Selbstausbeutung.
2009 haben beide gemeinsam Das Jetzikon veröffentlicht.

Im Notfall Buch aufschlagen. Tipps für alle möglichen Katastrophen, Tobias Moorstedt und Jakob Schrenk, rororo Verlag,  272 Seiten, 8,99 Euro, Erschienen am 01.06.2011
ISBN 978-3-499-62730-9

Lyrikwoche vom 10. - 18.11.2012

Unter dem Motto „GESCHENKE VOR WEIHNACHTEN“ veranstaltet die Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik aus Anlass ihres 20-jährigen Bestehens vom 10. bis 18. November eine Festwoche, an der über 50 Autorinnen und Autoren, Musiker und Medienmenschen mitwirken. Den Auftakt bildet eine Lesung mit Auktion am 10. November um 15 Uhr in der Filiale von Hugendubel. Zur Eröffnung spricht Kulturbürgermeister Michael Faber. Zur Versteigerung kommen 20 Kunstwerke, gespendet u.a. von Katja Enders, Sighard Gille, Madeleine Heublein, Karl-Georg Hirsch, Katrin Kunert, Christoph Meckel, Gerhard Kurt Müller, Gert Pötzschig, Angelika Rochhausen, Rainer Schade, Sigrid Schmidt Norbert Wagenbrett, Gaby Waldek, Gerhard Weber, Solomon Wija und Baldwin Zettl. Der Erlös kommt einer Medienstation für die LEIPZIGER LYRIKBIBLIOTHEK zugute.
 
Den Abschluss der sechs Veranstaltungen zählenden Festwoche bildet die Benefiz-Lesung mit Oberbürgermeister Burkhard Jung am 18. November, ebenfalls 15 Uhr, in der sanierten Stadtbibliothek am Wilhelm-Leuschner-Platz.

Weitere Informationen unter: http://www.lyrikgesellschaft.de/index.php

Freitag, 2. November 2012

Jenseits von BEGABT und UNBEGABT ... Teil 7

Verzeiht mir meine verbale Entgleisung...

ICH GLAUB, ES HACK!!!! 

Will mir die Nahrungsmittelbranche tatsächlich weismachen, dass der Mensch des 21. Jahrhunderts nicht mehr in der Lage ist, eine Banane zu schälen oder es Vorteile bringt, eine Schnitzelbanane zu kaufen? 

So what?????



Mittwoch, 31. Oktober 2012

Buch der Woche

Tschick
Wolfgang Herrndorf

"Die Welt ist schlecht, und der Mensch ist auch schlecht. Trau keinem, geh nicht mit Fremden und so weiter. Das hatten mir meine Eltern erzählt, das hatten mir meine Lehrer erzählt, und das Fernsehen erzählte es auch. Wenn man Nachrichten kuckte: Der Mensch ist schlecht. Wenn man Spiegel TV kuckte: Der Mensch ist schlecht. Und vielleicht stimmte das ja auch, und der Mensch war zu 99 Prozent schlecht. Aber das Seltsame war, dass Tschick und ich auf unserer Reise fast ausschließlich dem einen Prozent begegneten, das nicht schlecht war."

Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, ist hochbegabt, bettelarm und asozial. Er kommt aus einem der Asi-Hochhäuser in Hellersdorf, hat es von der Förderschule irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel der Integration. Er ist der Neue in der Schulklasse von Maik Klingenberg. Maik ist  ein Langweiler, der abwechslungsweise als "Psycho" gilt und aus wohlstandsverwahrlosten Verhältnissen kommt - der Vater scheitert als Immobilieninvestor, die Mutter muss immer wieder in eine Klinik zum Alkoholentzug. Er ist der zweite Außenseiter in dieser Geschichte. Und das ist im Allgemeinen auch schon der Plot: zwei Figuren mit unterschiedlichen Sozialisationsbedingungen, die die großen Ferien miteinander verbringen werden.

Die beiden sind die Einzigen der pubertierenden Schulklasse, die nicht zum 14. Geburtstag der schönen Tatjana eingeladen sind. Das heißt zusammengefasst, dass Tschick und Maik nicht die Möglichkeit bekommen am größten Highlight vor den Sommerferien teilzunehmen. Macht nichts, denn dafür drehen sie ein anderes Ding. Maik wird mit einer größeren Geldsumme allein in der elterlichen Villa zurückgelassen, Tschick klaut einen schrottreifen Lada, und damit, mit dem Geld und
dem Auto, brechen die beiden kaum Fünfzehnjährigen zu einer Fahrt ins Blaue auf.

Die zwei Grünschnäbel fahren ohne genaues Ziel - zu einem Onkel in der Walachei, querfeldein, landen auf Mülldeponien, in den Mondlandschaften der Braunkohlenutzung, mitten in Feldern, in Bergen, bei Seen, in namenlosen Gebieten, bauen gefährliche Unfälle. Sie erleben die Natur mit ihren Farbwechseln, Gewittern, Nächten, Regen und Sonne. Und sie begegnen Menschen, die so schräg und überraschend sind wie die Landschaften, durch die sie kommen und immer mit ihnen die Gefahr, als Kinder erkannt zu werden.

Tschick ist ein rührender Abenteuerroman aus dem rätselhaften deutschen Osten, der rundum glücklich macht und leider viel zu schnell gelesen und erzählt ist. Herrndorf schafft es mit einer wundervoll einfachen Sprache, seine Welt ins Schräge zu drehen und so jung erscheinen zu lassen wie seine Protagonisten. Ein Roman voll Liebe und Freundschaft, mit  Gedanken von Tod und Sterblichkeit - diskret und einfach formuliert.


Zum Autor:
Wolfgang Herrndorf, 1965 in Hamburg geboren, hat Malerei studiert und unter anderem für die «Titanic» gezeichnet. 2002 erschien sein Debütroman «In Plüschgewittern», 2007 der Erzählband «Diesseits des Van-Allen-Gürtels» und 2010 der Roman «Tschick», der zum Überraschungserfolg des Jahres avancierte. Wolfgang Herrndorf wurde u.a. mit dem Deutschen Erzählerpreis (2008), dem Brentano-Preis (2011), dem Deutschen Jugendliteraturpreis (2011), dem Hans-Fallada-Preis und dem Leipziger Buchpreis (2012) ausgezeichnet.
Herrndorf schreibt regelmäßig im Internetforum „Wir höflichen Paparazzi“ und beteiligt sich mit Beiträgen am Weblog Riesenmaschine.  Nach der Diagnose eines Hirntumors (Glioblastom) veröffentlicht der Schriftsteller seit September 2010 ein digitales Tagebuch.

Tschick, Rowohlt Berlin, Hardcover, 256 S., 16,95 €, Erschienen am 17.09.2010, ISBN 978-3-87134-710-8