Dienstag, 13. August 2013

"Vater und Sohn" von Erich Ohser


Die „Vater und Sohn“-Bildergeschichten sind bestimmt jedem von uns schon mal in die Hände gefallen. Was wenige wissen: entgegen einer häufig verbreiteten Annahme wurden die „Vater und Sohn“-Geschichten nicht speziell für die Schule entwickelt und Schöpfer war Erich Ohser.
 
Die Berliner Illustrite Zeitung brachte am 13.12.1934 die erste „Vater und Sohn“-Bildgeschichte heraus.  3 Jahre lang dachte sich Erich Ohser wöchentlich eine neue Zeichenfolge aus und erfreute so die Leserschaft.   


 


Erich Ohser  wurde 1903 in Untergettengrün geboren und ist bekannt unter dem Pseudonym e.o.plauen. Als er 6 Jahre alt war, zog die Familie nach Plauen. Dort beendete er erfolgreich eine Schlosserlehre und studierte dann, gegen den Willen der Eltern, von 1921 bis 1926 in Leipzig an der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe. Als er mit knapp 23 Jahren die Akademie verlässt und nach Berlin zieht, entwickelte er sich in den wenigen Jahren bis zu seinem Berufsverbot zu einem anerkannten Künstler. Nach dem Studium wurde Ohser schnell als Buchillustrator bekannt (unter anderem illustrierte er die Gedichtbände Kästners) und als Karikaturist (etwa bei der SPD-Zeitung Vorwärts). Insbesondere seine Karikaturen von Hitler und Goebbels zogen den Hass der Nationalsozialisten auf ihn. Ende 1934 bewarb er sich bei der Berliner Illustrirten Zeitung, die einen Comic ähnlich der Micky Maus suchte, mit einem Entwurf von Vater und Sohn. Ohser durfte nicht unter seinem wirklichen Namen veröffentlichen, deshalb das Pseudonym e.o.plauen. Ohser arbeitete  weitgehend unabhängig von den stilistischen Strömungen seiner Zeit. Sowohl vom Expressionismus als auch von der Neuen Sachlichkeit angeregt, verstand es Ohser eine individuelle Bildsprache zu entwickeln. Die Spannweite seiner künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten in der eindringlichen Schilderung der Umwelt zeigt sich besonders in seinen freien Arbeiten. Diese lassen sich in vier Gruppen unterteilen: in Aktzeichnungen, Einzel- und Gruppenporträts, Tierdarstellungen und Landschaftsstudien.
 

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