Donnerstag, 3. November 2011

Arnold Stadler -Komm, gehen wir...

Ein Mann, eine Frau und noch ein Mann... . Eine Liebe zu dritt, die nur einen Augenblick lang funktioniert.
Die Liebe von Rosemarie und Roland ist "Freundeslieb", mehr nicht. Rosemarie ist patent, ehrgeizig und will Ärztin werden. Roland ist ein sensibler Grübler und studiert Philosophie. Beide wollen heiraten, weil sie ihre Liebe als verlässlich betrachten. Und doch sehnen sie sich nach Leidenschaft. Auf ihrer vorgezogenen Hochzeitsreise nach Capri verlieben sie sich in den schönen Jim. Bei Rosemarie fällt die Fieberkurve des Begehrens schnell ab. Sie wird schwanger und schickt Jim wieder in die USA. Roland aber kann Jim nicht vergessen und schreibt einen Roman, um die Liebe "aufzuheben". Als Roland ihn Jahre später wiedersieht, ist aus dem schönen Jim ein Mann mittleren Alters geworden, mit Bauch und Stiernacken. Das Bewusstsein der Vergänglichkeit zieht sich leise durch den Roman. Mit seichter, sanfter Melancholie blickt er zurück auf eine Liebe, die verweht ist, wie eine Spur im Sand.

Stadler geht es nicht um die Chemie und Ökonomie von Paarbeziehungen, sondern um die Liebe selbst. Sie ist mehr als Begehren oder Vertrautheit. Ein Universum, durchtränkt von Liebe, und ein uneingeschränktes JA zum Leben. Eine Hommage an Truffauts "Jules und Jim" und an Julien Green.

Die besten Grüße
Fräulein S.