Samstag, 7. September 2013

Freitag, 6. September 2013

Gedicht des Monats - unbekannt

Dunkel war’s, der Mond schien helle,
grün war die beschneite Flur,
als ein Wagen blitzeschnelle,
langsam um die Ecke fuhr.

Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
Als ein totgeschoss’ner Hase
Auf der Sandbank Schlittschuh lief.

Und ein blondgelockter Jüngling
mit kohlrabenschwarzem Haar
saß auf einer grünen Kiste,
die rot angestrichen war.

Neben ihm ’ne alte Schrulle,
zählte kaum erst sechzehn Jahr,
in der Hand ’ne Butterstulle,
die mit Schmalz bestrichen war.



 
Typisch für dieses Gedicht ist, dass gemachten Aussagen gleich widersprochen wird. Es ist geprägt von Oxymora und Paradoxien beziehungsweise offensichtlichen Widersprüchen.

Es gibt verschiedene Fassungen/Varianten bei denen sich vor allem die ersten Strophen ähneln. Die Fassungen sind aus einem Ursprungsgedicht mit zwei oder drei Strophen hervorgegangen und wurden im Laufe der Zeit immer wieder erweitert, zum Teil auf sechzehn Strophen. So kursieren heute unzählige Varianten, die sich kaum noch einem einzigen Gedicht zuschreiben lassen.

Der Ursprung des Gedichts ist nicht geklärt, wird aber im sächsischen Volksmund des 19. Jahrhunderts vermutet. Die ältesten bekannten schriftlichen Varianten sind in Volksthümliches aus dem Königreich Sachsen, auf der Thomasschule gesammelt von Oskar Dähnhardt. Erstes Heft. Teubner, Leipzig 1898, als Nr. 270 mit der Herkunftsangabe „Hentschel V.“, mit der Variante „Harrassowitz V.“ und Nr. 271 mit der Herkunftsangabe „Hordorff IV.“, aufgeführt. (Quelle: Wiki)

Es wurde viel spekuliert, wer der Verfasser wohl sei. Von Goethe bis Christian Morgenstern, doch gibt es keine Belege dafür. Die heute wohl verbreitetste Fassung wurde von James Krüss beeinflusst, der 1965 das Liederbuch Hirtenflöte herausbrachte.

Donnerstag, 5. September 2013

Tatjana Soskovic

Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus und kippe aus den Pantoffeln. Dinge gibt´s, die gibt es gar nicht. Gestern morgen, das Firmament demotovierte in vollen Zügen, sah ich mir auf You Tube eine Doku über Raver an. Fragt mich bitte nicht warum, doch tat ich es. In dieser Doku sprach eine Ex-Extasy-Ex-Pepp-Abhängige und Ex-Dealerin von ihren Partyerfahrungen in Berlin. Glücklicherweise hat sie den Absprung geschafft - damals zu Drehzeiten.... Was heute aus ihr geworden ist, lässt sich nicht nachvollziehen. Da sage mal einer, im Netz findet man alles.

Auf was ich aber eigentlich hinaus will... Diese interviewte junge Dame berichtete in diesem Beitrag, dass sie ihren Lebensunterhalt nicht mehr mit Dealen aufbessert, sondern mit Schreiben. Wörtlich: "Ich bin jetzt Autorin". 

Und tatsächlich kann man diese "Heftchen" im Antiquariat noch käuflich erwerben. Das habe ich natürlich sofort getan. Ich bin gespannt auf die Lektüre. Demnächst landen in meinem Briefkasten: The President. Futuritischer Roman und Lucia.

Ich bin echt gespannt und werde euch auf dem Laufenden halten. :)  

 

Mittwoch, 4. September 2013

Was lese ich gerade?

Nick Cave "Und die Eselin sah den Engel"


Worum geht´s?
Es ist die Gesichte des Mörders und Selbstmörders Euchrid Eucrow, der Produkt mehrerer Generationen von Inzucht und Alkoholmissbrauch, in einem gottverlassenen, vom Zuckerrohr und einer bigotten Sekte beherrschten Südstaatenkaff aufwächst.

Wie bin ich darauf aufmerksam geworden?
Hab ich beim Garagen-Flohmarkt in der Scharnhorststraße 8 entdeckt und für schlappe 1,50€ mitnehmen dürfen. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Dieses Buch wird demnächst "Buch der Woche" und bei einer der nächsten al dente Sendungen auf Radio Blau vorgestellt.

Montag, 2. September 2013

Buch der Woche

Mythen der Welt
Helden, Sagen und Symbole

Ein Mythos ist in seiner ursprünglichen Bedeutung eine Erzählung, mit der Menschen und Kulturen ihr Welt- und Selbstverständnis zum Ausdruck bringen. Der Begriff Mythologie umfasst die Inhalte, die bis in ein Zeitalter zurückreichen, welches keinerlei schriftliche Zeugnisse kannte. Durch die Beschäftigung mit Mythen erhalten wir Kenntnis von einer Weltanschauung, die in einer Zeit vor der Zeit angesiedelt war.

Ein Sammelsurium dieser Art hat der Knesebeck-Verlag herausgebracht. Mythen der Welt - Helden, Sagen und Symbole aus der Reihe Wissen visuell. Dieses Buch ist kompakt, anschaulich und verständlich. Die wichtigsten Götter und Mythen sind in diesem Band neben Kulturstätten aller Kontinente und Kulturkreise zusammengefasst. Und zusätzlich gibt es zu den Kulturen und den historischen Verhältnissen gute Einführungen in die Materie.


12 Mythologien werden anschaulich beschrieben und erläutert, mit vielen Illustrationen, Querverweisen und Fakten.

Beginnend mit der Mythologie des Alten Orients, wandernd durch die chinesische Mythologie und mit der Mythologie Australiens und Ozeaniens abschließend wird mit dem Buch eine spannende Übersicht über die Mythen der Welt geboten.

Die Lektüre zeigt uns, dass Geschichten die uns bis heute bewegen, oft ihren Ursprung in uralten Mythen haben.
Die Sintflut etwa ist Teil der Mythologie des Alten Orients. Auch Halloween, das merkwürdigerweise aus den USA zu uns kam, hat seinen Ursprung in alter Mythologie, im keltischen Erntefest.

Das 480 Seiten starke Buch lädt zu einer mythologischen Reise um die Welt ein. Vieles kommt bekannt vor, hat Eingang gefunden in Märchen, Sagen und Legenden - aber auch in der Literatur. Nicht nur Tolkiens "Herr der Ringe" zehrt vom keltischen und nordischen Mythenschatz. Auch Herrmann Hesse bedient und erwärmt sich indischer Mythen.

Mythen der Welt - Helden, Sagen und Symbole, 18,5 x 13,5 cm, Gebunden, 480 Seiten, mit 1500 farbigen Abbildunge, 19,95 €, ISBN 978-3-86873-192-7