Ist definitiv nicht meine Marke, aber die Idee ist schön....Samstag, 20. Juli 2013
Freitag, 19. Juli 2013
Donnerstag, 18. Juli 2013
Des Rätsels Lösung! Glocken über der Kurt-Eisner-Straße...
Mein Leipzig lob ich mir...
Gestern entdeckte ich auf dem Nachhauseweg, unter der Brücke Wundtstraße, Glocken. Fragezeichen in meinem Gesicht und niemand weit und breit, der mir diese imposante Installation erklären konnte.
8 Glocken unter der Brücke Wundtstraße / Installation von Joana Brunkow und der Bethlehemgemeinde |
Eine Antwort darauf, gab es heute in der Leipziger Volkszeitung. Klang-Künstlerin Joana Brunkow hat gemeinsam mit der Bethlehemgemeinde acht Glocken aufhängen lassen. Acht Glocken, die nur selten läuten. Nur der Wind kann mit ihnen spielen. Und warum? Zum innehalten. Die Künstlerin beabsichtigt damit, die Wahrnehmung der Passanten zu schulen und auf Ungehörtes aufmerksam zu machen. Und die Bethlehemgemeinde hat rund um die Klangkonstruktion das Projekt "Innehalten" entwickelt.
Seit dem 28. Juni hängen die Glocken schon unter der Brücke und am Sonnabend werden sie leider wieder abgebaut. Wer sich dieses Schauspiel anschauen will, der sollte schleunigst die Beine in die Hand nehmen. Vielleicht reizt euch die morgige (letztmalige) Aktion "Rushhour" - Wochenschlussandacht mit Musik und Stille im Lärm des Feierabendverkehrs, um 18:00 Uhr.
Mittwoch, 17. Juli 2013
Geschichten von Helmut Braune
Helmut Braune ist noch nicht jedermanns Begriff. Dies wird sich hoffentlich im Laufe der Zeit ändern. Auf diesem Blog werden in unregelmäßigen Abständen nun die Geschichten von Helmut Braune veröffentlicht. Mir gefallen sie. Vielleicht treffen sie auch euren Nerv.
Hier die erste Geschichte aus seiner Feder...
Der Löffel oder Wer sich die Suppe einbrockt, der darf
sie auch wieder auslöffeln
Der Euphorie folgt die Ernüchterung. Etwas mehr als 24
Stunden waren vergangen und ein schwarzes Loch tat sich auf, direkt vor meinen
Füßen. Die Idee war gut, doch nicht zu Ende gedacht. Geh nie nur von dir
alleine aus, füge deinen Überlegungen alle möglichen Eventualitäten hinzu,
seien sie noch so bizarr und unmöglich. Unmögliches wird möglich, wehren kann
man sich nicht dagegen. Es kommt wie es kommt und rollt, wenn es rollt.
Es macht mich schier rasend und wahnsinnig, dass das meine
Dienste in Anspruch nehmende Proletariat in ihren ölverschmierten Blaumännern
seinen moralischen und ethischen Pflichten nicht nachkam. Benutztes Geschirr
räumt man weg, stellt es in die dafür vorgesehenen und bereitstehenden
Geschirr-Sammelwagen. Und das Besteck sortiert man in die entsprechenden
Behälter. In meinem Speisesaal, vier an der Zahl. Das lernt man schon bei
Mutti. Meine Erziehungsmission hatte ich schon vor längerer Zeit et acta
gelegt. Die räumten ihren Scheiß einfach nicht weg. Was mich noch mehr auf die Palme brachte, war
die Tatsache, dass meine chow hall einem unerklärlichen Löffelschwund unterlag.
Löffel. Nicht Messer oder Gabeln, nein Löffel – Klein und groß in ihrer Form.
Das elektromagnetische Feld als mögliche Erklärung, schied aus. Monatlich
bestellte ich beim gastronomischen Großhändler meines Vertrauens 100 kleine und
100 große Löffel neu. Meinen Ruf hatte ich hier weg. Der Uri Geller der
Kraftwerkskantine. Ha, ha… zum totlachen.
Weshalb klauten die Gehaltsempfänger meine Löffel? Die
Antwort auf diese Frage bereitete mir so mach schlaflose Nacht. Jetzt
mal im Ernst. Die waren ja nicht mal aus purem Gold, geschweige denn versilbert.
Vor 24 Stunden hatte ich die Wahnsinns-Idee schlechthin. Ich
würde den Löffelklauern ein für alle Mal den Riegel vorschieben und dem Treiben
den garaus machen.
Und folgendes geschah vor 24 Stunden...
Ich packte alle auffindbaren Löffelbestände zusammen, klein
und groß, und verschaffte mir Zugang zur Proletenwerkstatt. Zugegeben war es
illegal, doch der Zweck heiligt alle Mittel. Akribisch und akkurat platzierte
ich den 6-Diamantbohrer auf jeweils 290 kleinen Laffen. Genau mittig, sauber
und fein. Den ganzen Vorgang wiederholte ich mit einem 8-Diamantbohrer und
bearbeitete 289 große Laffen. Ich machte mir darüber hinaus die Mühe, die
Löcher in den Laffen zu entgraten. So bin ich halt. Alles muss seine Richtigkeit
haben. Die Löffel, die leicht gewölbte Fläche, die es uns erlaubt, flüssige
Nahrung aufzunehmen, ohne zu schlürfen oder sich die Finger zu verbrennen, war
nun nutzlos. Nutzlos für den Klau. Welcher Idiot würde schon funktionsunfähige
Löffel mitnehmen.
Und nun, etwas mehr als 24 Stunden später tut sich ein
schwarzes Loch auf, direkt vor meinen Füßen. Die Idee war gut, doch nicht
zu Ende gedacht. Geh nie nur von dir alleine aus, füge deinen Überlegungen
alle möglichen Eventualitäten hinzu, seien sie noch so bizarr und unmöglich.
Unmögliches wird möglich, wehren kann man sich nicht dagegen. Es kommt wie es
kommt und rollt, wenn es rollt.
Die Löffel waren der Renner. Am Ende des Tage fand man
keinen einzigen, nein, keinen einzigen Löffel mehr in meiner chow hall. Die
Proleten stürzten sich auf sie, als gebe es kein Morgen. Ich hatte über Nacht
Stroh zu Gold gemacht, im übertragenen Sinne natürlich. Alulöffel hatte ich in
silberne Löffel verzaubert. Tja, und machen wir uns nichts vor. Silberlöffel sind zum
Klauen da.
Dienstag, 16. Juli 2013
Was liest du gerade?
Robert Gilmore "Alice in Quantumland“
Angelehnt
an die berühmte „Alice in Wonderland“-Geschichte wird dem geneigten Leser hier versucht, etwas über die gedanklichen Untiefen der Quantenmechanik
beizubringen. Damit haben wir es sicher mit einem der Kuriosesten
wissenschaftlichen Theorien des 20. Jh. zu tun und das besondere ist noch dazu,
dass es sich dabei um eine recht erfolgreiche Theorie handelt, die viele
interessante Phänomene vorausgesagt hat, die sich später auch haben nachweisen
lassen. Alice erlebt also ihre Abenteuer im Quantenland und anhand dieser
Abenteuer soll uns etwas verständlich gemacht werden, über die – für den
Normalbürger – oft unverständlichen Phänomene, die sich auf der Quanten-Ebene
ereignen. Ein schönes Beispiel: Alice überrascht ein Wesen dabei, das seinen
Haustürschlüssel verloren hat. Aber in Quantenland ist dies kein Drama, die
Figur rennt einfach immer wieder gegen die Wand, so lange bis sie einfach durch
die Wand „hindurchtunnelt“. Eigentlich ganz witzig alles,zumindest, wenn man
von den meisten Phänomenen schon einmal etwas gehört hat. Für chronisch
physikalisch Uninteressierte, wird wohl auch dieses Buch nicht zu einer
Offenbarung werden. Das Buch war auch in einer deutschen Fassung zu haben, die allerdings
nur noch antiquarisch zu manchmal horrenden Summen zu erstehen ist. Also lieber
gleich das englische Original erwerben.
Wie bist du darauf gekommen?
Mein Physiklehrer versuchte in der 12. Klasse unseren Physik-Leistungskurs gelegentlich mit humorvollen Einlagen bei Laune zu halten. So wurde unter anderem der "Witz der Woche" als fester Bestandteil in den harten Physik-Alltag integriert und eben auch, an passender Stelle, das Buch "Alice im Quantenland". Viele Jahre habe ich nicht mehr an das Buch gedacht. Aber irgendwann fiel es mir wieder ein und ich bekam Lust, es doch noch einmal im Ganzen zu lesen.
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