Donnerstag, 7. November 2013

Buch der Woche


Ein philosophischer Gedanke für jeden Tag
Janine Casevecchie


Ein kleines geschmackvoll illustriertes Buch, namens „Ein philosophischer Gedanke für jeden Tag“. Es eignet sich hervorragend als Geschenk oder zum täglichen selberlesen.
 
Vielleicht wollt ihr aus dem stressigen Alltagsgewusel raus, der Routinespirale entfliehen, dann sollte ab heute oder morgen zu Beginn jeden Tages ein philosophischer Gedanke stehen. In diesem Buch findet ihr 365 philosophische Miniaturen, Weisheiten berühmter Dichter und Denker, wie Camus, Platon, Dostojewski, Nietzsche oder Hesse. Eine Fülle von geistreichen Anregungen eröffnet neue Sichtweisen, hilft den Alltag ein wenig leichter zu nehmen und lädt ein zum Blättern und Nachdenken.
 
Erschienen ist das kleine Buch 2010 im Knesebeck-Verlag und ist und bleibt zeitlos. Die Zitate verlieren nicht ihre Gültigkeit und die Seitenlayout-Gestaltung kann auch noch in den nächsten 10 Jahren mithalten.
 
Kurze und kurzweilige Gedankenreisen ins Reich der Philosophie.
 
Ich habe kein wirkliches Lieblingszitat, aber einige Favoriten:
Hoffnung ist die Verwechslung des Wunsches einer Begebenheit mit ihrer Wahrscheinlichkeit. (Schopenhauer, Arthur)
 
Zwischen zu früh und zu spät liegt immer nur ein Augenblick. (Franz Werfel)
 
Der Mensch ist das einzige Wesen, das nicht sein will was es ist. (Albert Camus)
 
 
Ein philosophischer Gedanke für jeden Tag, Janine Casevecchie, 384 Seiten- mit 380 Illustrationen, Erschienen: 10.2010, 14,95 € Knesebeck, ISBN-978-3-86873-181-1

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Was lese ich gerade?

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand - Jonas Jonasson
 

Worum geht´s?
Der Jubiliar Allan Karlson büchst an seinem 100.Geburtstagstag aus. Er steigt kurzerhand aus dem Fenster des Altenheims und macht sich auf den Weg. Wohin, das weiß er selber nicht. Und dann kommt eins zum anderen. Ein alter Mann auf der Fluch, tödliche Unfälle und ein Elefant.
 
Und nebenbei erfährt der Leser die irrwitzige Lebensgeschichte eines Mannes, der sich nicht für Politik interessiert, aber in den letzten hundert Jahren trotzdem immer in die großen historischen Ereignisse verwickelt war.
 
Wie bin ich zu dem Buch gekommen?
Davon gehört und neugierig geworden... 

Dienstag, 29. Oktober 2013

Buch der Woche

Im Stein
Clemens Meyer
 

Clemens Meyers neuer Roman ist ein 560 Seiten Klotz und man möge sich bitte nicht von der Seitenzahl abschrecken lassen und sich auf Grund dessen dagegen entscheiden.  „Im Stein“ ist ein Buch über unser Land, die Stadt Leipzig (auch wenn dies namentlich kein einziges Mal erwähnt wird), über die unsichtbare Gegenwart.
 
Es dreht sich alles um Prostituierte, Luden, Wohnungsvermieter, Kunden, Kinder, Hells Angels und Könige der Nacht. Clemens Meyer schreibt über ein Tabuthema, in der sich viele Menschen bewegen, ohne darüber zu sprechen.
 
Im Zentrum stehen die Frauen, die Prostituierten, die keinesfalls als Opfer dastehen. Sie wägen in inneren Monologen, in Selbstgesprächen das Für und Wider ab, verdammen sie, reden sie schön und stellen die Tätigkeiten in jeder Einzelheit dar.  Doch Vorsicht!  Hier werden keine Männerfantasien bedient oder der Akt an sich gar romantisiert. Hier werden Tatsachen beschrieben.
 
In 22 Kapiteln, wechselt pausenlos die Zeit, Szenerien und Figuren. Zeitlich bewegen wir uns und springen auf einer Zeitschiene die von den Neunzigern in die frühen Nullerjahre reicht. Clemens Meyer beleuchtet die Moral der Sexindustrie, die Aufteilung des Marktes in den neuen Bundeländern und der Stadt Leipzig. Aus dem Osten Europas strömen Sexarbeiterinnen nach Sachsen und Sachsen-Anhalt bis nach Brandenburg, aus dem Westen rücken Bordellbonzen an. Der Aufbau Ost auf die harte Tour.  Und immer wieder driftet das Geschehen auch ins Fantastische, Traum-, Albtraum- und Science-Fiction-Hafte.
 
Eine auch sehr wichtige und immer wiederkehrende Romanfigur ist Arnold Kraushaar, der über ein kleines Imperium von Prostituierten-Apartment herrscht. Er kassiert einige Hunderte dieser Wohnungen in seiner Stadt ab, geht noch mal zur Uni und erleidet einige Blessuren bei verteilungskämpfen im Milieu.
 
Clemen Meyer hat für diesen Roman viel recherchiert, so dass „Im Stein“ letztendlich überzeugend, präzise, umfassend und authentisch herüberkommt. Man glaubt im Zentrum des Geschehens zu sein, wenn Clemens Meyer das Prostitutionsmilieu  abbildet und beschreibt. Die unterschiedlichen Arbeitsplätze (Straße, Club, Wohnwagen, Container, Laufhäuser, Wohnungen), die Gruppierungen und Organisationen, das 2002 verabschiedete Prostitutionsgesetzt – wirkt, als wäre Clemens Meyer in der beschriebenen Welt aufgewachsen. Es ist verrückt und unheimlich, wie gut er sich in dieser Welt auszukennen scheint.
 
Was stimmt denn nun überhaupt in dieser Welt. Das Gewöhnliche ist phantastisch in diesem Roman und das Phantastische gewöhnlich, schmierig und gemein. Es geht um unsere Welt, den unsichtbaren Teil davon.
 
 
Zum Autor:
Clemens Meyer wurde am 1977 in Halle an der Saale geboren und aufgewachsen ist er in Leipzig. 1996 machte er das Abitur. Im Anschluss war er als Bauhelfer, Möbelträger und Wachmann tätig. Von 1998 bis 2003 studierte Clemens Meyer am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Das Studium finanzierte er sich selbst.  2001 erhielt Clemens Meyer für seine Erzählung „Kinderspiele“ den 1. Preis des MDR-Literaturwettbewerbs. In „Kinderspiele“ erzählt Meyer die Geschichte einer zerstörten Kindheit, die von Alkohol, Gewalt und Diebstählen geprägt ist. Die überarbeitete Fassung des Textes bildet das erste Kapitel seines Debütromans „Als wir träumten“, den er als Diplomarbeit am Deutschen Literaturinstitut einreichte.
2006 erschien im Fischer Verlag sein autobiographischer Debütroman „Als wir träumten“, an dem Meyer mehr als sechs Jahre gearbeitet hat. Für seinen im Jahr 2008 erschienenen Kurzgeschichten-Band "Die Nacht, die Lichter" hat Clemens Meyer den Preis der Leipziger Buchmesse für Belletristik bekommen. "Gewalten" spielen eine Rolle im 2010 erschienen Tagebuch von Clemens. Mit seinem 2013 erschienenen Roman "Im Stein" wurde Clemens Meyer für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Im Stein, Clemens Meyer, S. Fischer Verlag, 560 Seiten, 22,99 €, ISBN: 978-3-10-048602-8

Sonntag, 27. Oktober 2013

Was lese ich gerade?

Wo die wilden Kerle wohnen - Maurice Sendak (Diogenes-Verlag)

Worum geht es?
Max springt in der Wohnung herum, hat sich sein Wolfskostüm übergezogen und macht Unfug. Seine Mutter schimpft ihn „wilder Kerl“ und schickt ihn ohne Abendessen ins Bett, weil er ein wenig frech geworden ist. Sein  Zimmer verwandelt sich daraufhin in einen Wald. In einen großen, dichten, märchenhaften Wald. Er steigt in sein Segelboot und fährt zu den wilden Kerlen. Die großen wilden Kerle lassen sich von ihm zähmen und ernennen ihn zu ihrem König. Aber Max bekommt Heimweh und segelt zurück ... nach Hause. Wieder in seinem Zimmer angekommen ... gibt es eine wunderbare Überraschung. :)

Wie bin ich zu dem Buch gekommen?
Den gleichnamigen Film habe ich mir schon ca. 3x angesehen. Der kleine Max, der gegen seine seine Mutter rebelliert, als diese einen neuen Freund mit nach Hause bringt. Er flüchtet in eine Phantasiewelt, die von wilden, überdimensionalen Kreaturen bevölkert wird. Wunderschön anzusehen. Und da ich mir hab sagen lassen, dass die Zeichnungen im Buch noch phantastischer und anregender sind, habe ich nicht lange gezögert. 
Und es stimmt. Das Buch wurde vom Autor mit farbigen Federzeichnungen illustriert. Wunderschön anzusehen. Und 333 Wörter kann man getrost mal lesen ;).

Nicht nur für die Kleinen. Auch für Erwachsene.

Freitag, 25. Oktober 2013

Gefällt mir :)

Der folgende Beitrag hat nichts mit Literatur zu tun, ist aber dennoch erwähnenswert.
 
Die Einführung des neues Personalausweises (in Scheckkartenformat) liegt schon etwas zurück -1.November 2010. Obwohl ich meinen Ausweis bereits im Februar diesen Jahres erhalten habe, kam ich erst jetzt dazu, mir dieses High Tech - Teil mal genauer anzusehen. Die zahlreichen Sicherheitsmerkmal auf dem Perso, 23 an der Zahl, sind interessant anzuschauen und faszinierend.
 
Auf was ich eigentlich hinaus will, ist der wunderbare Filmbeitrag zum neuen Personalausweis, den ich im Netz gefunden habe, als ich nach den vielen Sicherheitsmerkmalen nicht genug hatte und noch mehr über das Ding wissen wollte.
 
Der Beitrag ist wirklich klasse und trifft es auf den Punkt. Eine Neuerung war nötig, um die Staatskasse zu füllen. :) :) :)
 

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Dienstag, 22. Oktober 2013

Buch der Woche

Die Sonnenposition
Marion Poschmann
 

Marion Poschmann schreibt sowohl Gedichte als auch Prosa. In ihrem Roman Die Sonnenposition lässt sie Alfried Janich die Bühne betreten. Janich, den Ich-Erzähler, hat es beruflich aus Westdeutschland in die Mark Brandenburg verschlagen, in ein heruntergekommenes Barockschloss, in dem eine psychiatrische Klinik untergebracht ist. Alfried Janich ist Psychiater.
 
Die Sonnenposition ist ein Buch der Gegensätze, der Leser pendelt zwischen Tag und Nacht, hell und dunkel, krank und gesund und  Leben und Tod.  Mit dem Tod des langjährigen Freundes Odilo, beginnt Alfried Janich zu erzählen, in Rückblenden, Krankheitsgeschichten der Patienten, Reflexionen und Beobachtungen. Brücken werden geschlagen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Wahn und Wirklichkeit, Familiengeheimnissen und deutscher Vergangenheit.
 
 
Alfried glaubt, für die Patienten die Sonnenposition einnehmen zu müssen, ihnen Orientierung und Trost zu geben. Paradoxerweise hat man aber als Leser das Gefühl, dass Alfried der Ziel-und Planlose ist, dem ein Fels in der Brandung beiseite gestellt werden müsste. Er rast in den Nächten Erlkönigen hinterher, versucht die Beziehung zu seiner Schwester zu analysieren und den Geheimnissen auf die Spur zu kommen und fragt sich letztendlich, weshalb er seinem (toten) Freund Odilo so verfallen ist. Wer braucht hier wen und weshalb?
 
Quintessenz des Romans ist, dass sich verlorene Zeit nicht wiedergewinnen lässt. Es ist ein Tag-Nacht-Roman, in dessen Zentrum drei nachtaktive Menschen stehen: der Psychiater Altfried, seine Schwester Mila und sein Freund, der Biologe Odilo, den beide Geschwister unglücklich lieben.
 
Marion Poschmanns lange erwartete neue Prosa ist ein Buch über Deutschland aus der Sicht der Kriegsenkel. Ein Roman über die Macht der Zeit, über Erinnerung und zeitlose Verbundenheit. Ein Roman über fragile Identitäten, über den schönen Schein und die Suche nach dem inneren Licht – funkelnd, glasklar und von subtiler Spannung.
 
Zu Autorin:
Marion Poschmann wurde 1969 in Essen geboren. Sie wuchs in Mülheim an der Ruhr und in Essen auf. 1989 bis 1995 studierte sie Germanistik, Philosophie und Slawistik, zunächst in Bonn und ab 1992 in Berlin, 1994 außerdem Szenisches Schreiben an der Berliner Hochschule der Künste. 1997 bis 2003 unterrichtete sie Deutsch im Rahmen des deutsch-polnischen Grundschulprojekts Spotkanie heißt Begegnung. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Berlin und ist Mitglied im P.E.N. (Poeten, Essayisten, Romanciers), eine internationale Schriftstellervereinigung.
Die Sonnenposition, Marion Poschmann,  Suhrkamp Verlag; Auflage: 1/18. August 2013,  337 S., ISBN-13: 978-3518424018

Montag, 21. Oktober 2013

Vorhersage - al dente 22.10.2013

 

In der Oktoberausgabe wird es brisant. Vorgestellt werden Clemens Meyers neuer Roman "Im Stein", William Somerset Maughams "Auf Messers Schneide" und 365 philosophische Miniaturen.
 



 
 
Schaltet ein, wenn es am 22.10.2013 um 18:00 Uhr heißt: "Willkommen zu al dente...".

Unterwegs mit Hipstamatic



Donnerstag, 3. Oktober 2013

Spieltrieb...Juli Zeh der Film

Und wieder einmal wird ein Roman verfilmt. Spieltrieb, der Roman von Juli Zeh. Regisseur Gregor Schnitzler ("Die Wolke", "Soloalbum")  bringt den Film ab Oktober in die Kinos und hier gibt es den ersten Trailer zu sehen.

 


Worum geht´s?
Tief im Westen der Republik in unseren Tagen, an einem Bonner Gymnasium, entwickelt sich die atemberaubende Geschichte einer obsessiven Abhängigkeit zwischen einer Schülerin und einem Schüler, Ada und Alev, aus der sich erst die Bereitschaft, dann der Zwang zu Taten ergibt, die alle Grenzen der Moral, des menschlichen Mitgefühls und des vorhersehbaren Verhaltens überschreiten. Die beiden jungen Menschen wählen sich ihren Lehrer Smutek als Ziel einer ausgeklügelten Erpressung. Es beginnt ein perfides Spiel. Ganz ruhig fängt das alles an...doch das wird sich ändern ...







Mittwoch, 2. Oktober 2013

Unterwegs mit Hipstamatic

:)
Leipzig! Die Stadt der Kaugummiautomaten.
:)

Montag, 30. September 2013

Buch der Woche


Tannöd
Andrea Maria Schenkel
 
Ein Sechsfachmord auf dem Einödhof Tannöd, Mitte der 50er Jahre. Zusammengeschrieben und komprimiert hat den Ramona die deutsche Autorin Andrea Maria Schenkel, die dafür 2007 den Deutschen Krimipreis erhielt.
 
Es dreht sich alles um einen Mordhof, einsam gelegen in Tannöd. Eine ganze Familie wird in einer Nacht ausgelöscht und im Dorf geht die Angst noch immer um, denn vom Mörder fehlt jede Spur. 4 Tage bleibt der Sechsfachmord unentdeckt. Erst als ein Mechaniker mehrere Stunden einen Motor am Hof repariert, ohne einen Menschen zu sehen, beschließen er und die Männer aus dem Nachbardorf, der Sache auf den Grund zu gehen. Da alle Türen verriegelt sind, brechen sie die Stalltüren auf und betreten einen rätselhaften Tatort.
In 36 kurzen Abschnitten werden die Perspektiven der Opfer, der Ortsansässigen und des Täters miteinander verknüpft. Stilistisch gesehen, handelt es sich bei den Abschnitten um teils kurze Erzählpassagen, größtenteils jedoch isolierte Zeugenaussagen, die sich erst nach und nach zu einem Gesamtbild zusammenfügen.
 
Der Hintergrund beziehungsweise die Vorlage für den Ramon, sind Details eines Mordes, der sich 1922 auf dem nicht mehr existenten oberbayrischen Einödhof Hinterkaifeck ereignete.
 
Die Morde in Hinterkaifeck bilden die reale Vorlage zur Erzählung „Tannöd“. Eine Auflösung des realen Falls in Hinterkaifreck gibt es nicht. Erst 1955 wurde die Polizeiakte geschlossen, ohne dass die Ermittler einen Täter hätten finden können.
 
Und auch weiterhin beschäftigen sich Menschen mit dem Verbrechen. Eine Abschlussklasse der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck etwa oder eine selbsternannte „Soko Hinterkaifeck“, die sich im Internet rege diskutiert.
 
Tannöd, Andrea Maria Schenkel, Nautilus, 125 Seiten, ISBN: 978-3-89401-479-7

Donnerstag, 26. September 2013

Durchgefallen - Timur Vermes "Er ist wieder da"



Er ist wieder da, dass ist der Debütroman des Journalisten und Schriftstellers Timur Vermes. Der Roman erschien 2012 beim Kölner Eichborn Verlag und ist eine Satire, in der Adolf Hitler im Jahre 2011 mitten in Berlin wieder ins geschäftige Leben zurückkehrt und für Gesprächsstoff sorgt. Satire - so wirbt der Verlag bzw. einige Literaturkritiker.
 
 
 
 
Worum geht es genau?
Es beginnt damit, dass Adolf mitten in Berlin auf einer Wiese erwacht und verwirrt und orientierungslos immer noch glaubt, dass Krieg herrsche. Relativ schnell stellt er fest, dass er sich im Jahr 2011 aufhält und einen unerklärlichen Zeitsprung vollzogen hat. An einem Kiosk kommt er mit dem Inhaber ins Gespräch und dann nimmt alles seinen Lauf....
Der Kioskbesitzer glaubt, dass er einen Schauspieler vor sich habe, einen ähnlichen wie Stromberg und greift ihm erst einmal hilfreich unter die Arme. Versorgt ihn mit Kleidung, besorgt ihm eine Unterkunft und macht Adolf mit zwei Mitarbeitern der Agentur Flashlights bekannt. Adolf wird für eine Comedy-Show engagiert. Wo auch immer sich der Ich-Erzähler, der Protagonist Adolf aufhält, spult er seine Propaganda ab und zieht sie durch. Sein Publikum, die Mitarbeiter von Flahlights sind jedoch so unreflektiert, um zu begreifen und zu erkennen, dass Adolf keinen Spaß macht und seine unpassenden Äußerungen tatsächlich todernst so meint und so auch vertritt.  
Adolf lernt im Laufe der Story mit Internet, Fernsehen und Telefon (Smartphone) umzugehen und glaubt von Anbeginn an den großen Sieg.
Letztlich bekommt er einen Personalausweis, ein amtliches Dokument seiner Existenz, bezieht eine Wohnung im Prenzlauer Berg, wird verhauen und will ein Buch schreiben. Und, und, und.
 
Meine Wahrnehmung, meine Meinung zu diesem Buch ist ambivalent. Das Buch wurde enorm gefeiert und gepriesen. Und auch aus diesem Grunde, wollte ich mir auch ein Urteil darüber bilden. Ich persönlich finde den Umgang mit der Hauptfigur sehr schwierig und unangemessen. Der Protagonist wirkt wie ein Kasper. Timur Vermes lässt sich dazu hinreißen, Adolf Hitler als lustigen Gesellen darzustellen und das wirkt letztendlich verharmlosend und entspricht nicht der historischen Vergangenheit. Das Buch brüstet sich unter der Überschrift "Klamauk", der allein darauf basiert, dass der Führer sein Vokabular auf unser Hier und Jetzt anwendet.
 
Zeitweise wird es recht gruselig, wenn seitenlange Monologe der Hauptfigur gelesen werden müssen und sollen, um mit dem Buch voranzukommen. Themen sind seine Propaganda und Weltansicht anno 1933-42. Er ist wieder da soll Satire sein. Für mich läuft der Roman aber Gefahr, die geschichtlichen Fakten verblassen zu lassen und zu verharmlosen.

Dienstag, 24. September 2013

Was lese ich gerade?

Clemens Meyer "Im Stein"
 
"Clemens Meyer"/ Herbert Volkmann
Worum geht´s?
Clemens Meyer schreibt in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume.

Wie bin ich darauf gekommen?
Ohne Frage, zähle ich mich zum größten Clemens Meyer-Fan schlechthin. Deshalb musste ich auch nicht lang überlegen, als durch Funk und Presse die Nachricht ging, dass Clemens Meyer seinen neuen Roman Im Stein veröffentlicht hat.
 
 
 
 
 

Montag, 23. September 2013

Samstag, 21. September 2013

Vorhersage - al dente 24.09.2013

 
 
Und wieder heißt es am 24.09.2013 ab 18:00 Uhr: "Ein herzliches Hallo zur al dente Sendung - dem etwas anderen Literaturmagazin auf Radio Blau".
 
Inhaltlich bewegen wir uns am Dienstag von Hirngespinsten im Drogenrausch über/bis/zu Sonnengöttern. Seid gespannt und schaltet ein.
 


 



Freitag, 20. September 2013

Marcel Reich-Ranicki - wir nehmen Abschied

Der deutsche Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, der den beinamen Literturpapst inne hatte, ist am 18. September 2013 verstorben. Er wurde berühmt durch seine scharfen, lebhaften und hitzigen Debatten im Fernsehen (Das literarische Kaffeehaus, Das literarische Quartett, Reich-Ranicki Solo, Lauter schwierige Patienten) und der Kritik an deutscher Gegenwartsliteratur.
 
 
Seine Memoiren Mein Leben, in denen der Holocaust-Überlebende seine Verfolgung durch die Nazis verarbeitete, waren ein Bestseller.
Zur Erinnerung an den Verstorbenen zeigt die ARD heute am Freitag, den 20.09.2013 um 22 Uhr den Fernsehfilm "Mein Leben" von 2009. In Rückblenden werden seine ersten 40 Jahre erzählt: die Schulzeit in Berlin, die Deportation nach Polen, das Leben im Ghetto, die Zeit im Untergrund, bis zur Rückkehr nach Deutschland in den 1950er Jahren.
 
 
 
 
 
Unvergessen natürlich auch der Streit zwischen Marcel Reih-Ranicki und Sigrid Löffler.
 




Donnerstag, 19. September 2013

Tatjana Soskovic ...die Zweite...

Ich hatte euch vor ein paar Wochen von meiner Entdeckung in einer Dokumentation erzählt. Tatjana Soskivic, die Raverin, die allem den Rücken kehrte und Autorin wurde.
 
Sehr erfreut bin ich darüber, dass die zwei bestellten Bücher angekommen sind.Was sich inhaltlich abspielt, kann ich euch noch nicht sagen. Aber auf jeden Fall werden die beiden Heftchen dieses Jahr noch gelesen und hier vorgestellt.
 

Mittwoch, 18. September 2013

Buch der Woche

Das grössere Glück
Richard Powers
 
Sind wir unseres Glückes eigener Schmied und können unser Leben selbst vervollkommnen, oder ist doch allein die Biochemie am Werk? Das Streben nach Glück ist das zentrale Element im Leben eines jeden - die amerikanische Unabhängigkeitserklärung fixiert es gar als humanes Grundrecht. Was können wir tun, um diesem Lebensziel ein Stück näher zu kommen? Philosophen, Psychologen und viele andere versuchen sich an Antworten.
 
 
Das Streben nach Glück ist so alt wie die Menschheit. Schon der römische Dichter und Staatsmann Seneca sagte im ersten Jahrhundert: wir alle Streben nach Glück und einem erfüllten Leben. Auch Aristoteles betrieb  Glücksforschung und  in unserer heutigen Zeit tun es vor allem Genomforscher.
 
Anfang des Jahres 2009 sorgten britische Wissenschaftler für Wirbel, als sie aufs Neue das „Glücksgen“ entdeckt haben wollten. Das Glücksgen 5-HTTLPR. Wer eine bestimmte Form des Gens 5-HTTLPR in sich trägt, sollte mehreren Studien zufolge eher dazu neigen, die guten Seiten im Leben zu sehen und unter Stress ausgeglichener zu bleiben – Träger anderer Erbgutvarianten seien dagegen anfälliger für Depressionen. Doch amerikanische Wissenschaftler konnten Ende 2009 in der bisher größten Analyse diesen Zusammenhang nicht bestätigen.
 
Zeitgleich zur damaligen Diskussion, ob es nun ein Glücksgen gibt oder nicht, brachte Richard Powers seinen Roman Das grössere Glück heraus, der uns in allen Glücksgen-Fragen auf den neuesten Stand bringt.
 
Im Zentrum des Romans steht die interessante Frage, warum Menschen, die in einer objektiv schlechten Lage sind, sich trotzdem glücklich fühlen können. Das Zufriedenheitspardox. Dem gegenüber stellt Richard Powers das Unzufriedenheitsdilemma, einem weiteren rätselhaften Zustand, nämlich dem, dass Menschen sich unter objektiv guten Bedingungen dennoch zutiefst elend fühlen können.
 
Die beiden Gemütsverfassungen werden im Buch Das grössere Glück anhand von zwei Charakteren dargestellt. Russel Stone ist ein zur Melancholie neigender Durchschnittsamerikaner, dem sein anfänglicher Erfolg als Schriftsteller suspekt geworden ist, weshalb er sich nun als Internetredakteur und Dozent für Kreatives Schreiben an einer drittklassigen Hochschule in Chicago durchschlägt. Und auf der anderen Seite ist da eine junge Frau aus Algerien, Thassadit Amzwar, die  zu Semesterbeginn in Russels Kurs auftaucht.  Thassadit Amzwar fasziniert Lehrer wie Kommilitonen gleichermaßen. Denn obwohl sie vor ihrer Flucht nach Amerika in Algerien einen grausamen Bürgerkrieg erlebte, bei dem ihre halbe Familie ums Leben kam, darunter ihr Vater, hat die Studentin  ein irritierend heiteres und freundliches Wesen.
 
Ob die Berberin nun tatsächlich von Euphorie erfüllt ist oder sie sich das nur einbildet – und wenn ja, warum –, diese Frage beschäftigen bald nicht mehr nur Lehrer und Freunde, sondern auch Wissenschaftler, Reporter und Blogger, Ärzte, Politiker und dank des Internets irgendwann die ganze Welt.  Ein Forscher mit börsennotiertem Genlabor, der unschwer als Craig Venter zu erkennen ist, diagnostiziert bei Thassadit „Hyperthymie“, ein genetisch bedingtes Glücklichsein, das dauerhafte Lebenslust auslöst.
 
Richard Powers fragt sich bzw. schickt dem Leser die Fragestellungen: Wie viele solcher überschäumenden Gefühle kann man haben? Und wie glücklich darf man überhaupt sein, ohne andere gegen sich aufzubringen? Im Laufe des Romans ändert sich das Blatt der glücklichen Algerierin.  Fernsehen und Internet greifen ihre Geschichte auf und stricken in beispielloser Hysterie eine Medienstory daraus.  Erst als Heilige gepriesen, wird Thassadit Amzwar bald von Bloggern als geldgierig verteufelt.  Am Ende bleibt ihr nur die Flucht.
 
Das größere Glück, Richard Powers, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2009. 432 S., ISBN-13: 978-3100590244

Samstag, 14. September 2013

Unterwegs mit Hipstamatic

Froh darüber, keine Postfrau zu sein......


Freitag, 13. September 2013

Marcello Barenghi

Heute stelle ich euch wieder einen hervorragenden Illustrator und Grafikdesigner vor. Marcello Barenghi aus Mailand.
Schon von kindesbein an hat gezeichnet und mehrere You Tube-Videos produziert, um seine Erfahrungen weiterzugeben, zu teilen. Sein Mekka ist die möglichst realistische Wiedergabe von Gegenständen. Und ich finde, das gelingt ihm sehr, sehr gut!

Quelle: http://www.zeutch.com/graphik/marcello-barenghi-52796

Quelle: http://www.zeutch.com/graphik/marcello-barenghi-52796
 
 


Donnerstag, 12. September 2013

Zeitvertreib - Wer kennt sich aus?

Im www gibt es eine Menge kurioser Dinge, Unsinn, Wissenswertes und und und. Gefunden habe ich diesmal ein kleines Quiz, welches ganz akzeptabel ist, weil es nicht nur eine Sparte/Genre der Literatur anspricht. Entwickelt hat es Martina Thomi, die wissen möchte. "Wer ist ein Bücherkenner?".
 
Wer gerade nichts zu tun hat, der kann sich mal ausprobieren..... Viel Spaß :).

Frage 1:Wie heisst der Schweizer Schriftsteller, der Bücher wie -Der Verdacht-, -Der Richter und sein Henker- usw. geschrieben hat?

Jeremias Gotthelf

Friedrich Dürrenmatt

Gottfried Keller
Frage 2:Welches der folgenden Bücher hat Michael Ende nicht geschrieben?

Die rote Zora

Momo

Die unendliche Geschichte

Der Rumpunsch
Frage 3:Wie heisst die sehr erfolgreiche englische Autorin?

Mary B. Scott

Betty H. Moore

Joanne K. Rowling
Frage 4:Welches Buch ist das meist verkaufte der Welt?

Der Koran

Die Bibel

Der kleine Prinz
Frage 5:Wer der folgenden Personen ist / war kein Autor?

Erich Kästner

Pirmin Zurbriggen

Umberto Eco
Frage 6:Wie heisst das Mädchen, das von sich und den andern Kinder in -Die Kinder aus Bullerbü- erzählt mit Vornamen?

Lena

Lea

Lisa
Frage 7:Wer hat Bücher wie -Madita-, -Mio, mein Mio- und -Ronja Räubertochter- geschrieben?

Anja Burkhart

Asdrit Lindgren

Selina Leu
Frage 8:Wie heisst der beste Freund von Harry Potter?

Draco Malfoy

Neville Longbottom

Ron Weasley
Frage 9:Wo spielt das Buch -Tausend und eine Nacht-?

Indien

Japan

Persien
Frage 10:Mit wievielen Jahren hat Federica de Cesco ihr erstes Buch veröffentlicht?

16

18

15

Mittwoch, 11. September 2013

Veranstaltungshinweis

Heute gibt es gleich zwei Veranstaltungshinweise. Zum einen der Film Willkommen zu Hause - Distillery - 20 Jahre Clubgeschichte und zum anderen Geschichte hinter vergessenen Mauern- die Fortsetzung.


Die Tille ist einer der ältestens, noch vorhandenen Clubs, in den neuen Bundesländern. Zu Gast war schon fast jede DJ-Größe und bekannt ist die Tille nicht nur regional.
Der Film Willkommen zu Hause taucht ins Universum der Tille und zeigt die Entwicklung des Clubs - mit seinen Höhen und Tiefen. Erinnerungen, Interviews, unveröffentlichte Video- und Filmaufnahmen geben einen Einblick hinter die Kulissen. 
 
Empfehlenswert!
 

 
Auch der zweite Teil der Lost Place Story beschäftigt sich mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Im Mittelpunkt stehen wieder vergessene Gebäude. Gespräche mit Zeitzeugen, Investoren, Visionären und Politikern machen den Film zu einer runden Sache.
Weiterhin gibt es viele Interviews mit "Ruinenromantikern, die diese Orte immer wieder in ihrer Freizeit besuchen. 
Gezeigt werden Gründe und Hintergründe für Mythos, Faszination und Neugestaltung. 
 

Dienstag, 10. September 2013

Die Leipziger Meuten

Mein Leipzig lob ich mir... Und wieder stelle ich fest, dass ich nicht auslerne und immer wieder etwas neues und interessantes über meine Geburtsstadt herausfinde.
 

Heute dreht sich alles um die Leipziger Meute, die Jugendopposition während der NS-Zeit. In der Stadt Leipzig gab es zu Beginn der 30er Jahre eine breit organisierte linke Arbeiterbewegung.
Diese "wilden Cliquen" bildeten sich in den Leipziger Stadtteilen an verschiedenen öffentlichen Plätzen und hatten alle samt gemeinsam, dass sie die HJ ablehnten und keine Freizeitvorgaben auferlegt bekommen wollten. Viele Mitglieder und Anhänger dieser "Meuten" waren vor 1933 in sozialdemokratischen oder kommunistischen Kinder- und Jugendverbänden organisiert gewesen oder kamen aus Pfadfindergruppen. Die Mitglieder der "Meute" entwickelten ihren eigenen Dresscode, um sich auch optisch von der HJ zu unterscheiden. Die Jugns traten in karierten Hemden und kurzen Lederhosen mit Hosenträgern auf. Die Mädchen trugen Kleider oder Röcke mit weißen Kniestrümpfen und Wanderschuhen.
 
Es sind 15 Leipziger Meuten namentlich bekannt. Die bekanntesten sind die Meute "Hundestart" aus Leipzig-Kleinzschocher und die Meute »Lille« aus Leipzig-Reudnitz und die Meute »Reeperbahn« aus Leipzig-Lindenau. Insgesamt gab es in Leipzig zwischen 1937 und 1939 ca. 1.500 Jugendlichen, die Mitglied in einer Meute waren.
 
(Quelle: Sascha Lange)

Wer mehr über die Leipziger Meute erfahren/erlesen möchte, dem empfehle ich Sascha Langes Buch Die Leipziger Meuten – Jugendopposition im Nationalsozialismus.
 
Sascha Lange forscht seit zehn Jahren zum Thema der Jugendopposition in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur und hat seine Doktorarbeit über die "Leipziger Meuten" geschrieben und ein populärwissenschaftliches Buch zum Thema verfasst.
 
 

Montag, 9. September 2013

Buch der Woche

Und die Eselin sah den Engel
Nick Cave


Und die Eselin sah den Engel – kein aufschlussreicher Titel, wenn man nicht Bibelfest ist. Doch wer ein bisschen recherchiert, stößt auf die Information, dass der Titel aus Numeri, dem vierten Buch Mose stammt. Protagonist ist Euchrid Eucrow, ein aus inzestuösen Verhältnissen stammender stummer Junge , Sohn einer saufenden Mutter und eines Tiere quälenden Vaters, der in den Südstaaten – fernab jeglicher Zivilisation – inmitten einer bigotten Gemeinde sein Dasein fristet und den Lesern von der Tragik seines Daseins berichtet.
 
"Ohne Vorwarnung ins Leben befördert, ausgestoßen aus der schnapsgetränkten geronnen Milch der Schwangerschaft - ach, diese trauliche Höhle, in der wir so lange schwammen! - und jetzt vom Trauma der Geburt erschüttert hier alleingelassen, hatte ich, wie ihr euch wohl denken könnt, eine peinlich unvollkommene Vorstellung von jenem allerletzten Rätsel. Ich mein, woher hätt ich wissen sollen, wie verflucht tot ein Toter wirklich ist? [...].“
 
Man erfährt schnell, dass Euchrid Eucrow im Laufe seines Lebens zum Mörder wird und schlussendlich zum Selbstmörder. Denn er schildert seine Lebensgeschichte aus seinem nassen Grab dem Sumpfgebiet heraus und klärt so nach und nach die Umstände auf, die dazu geführt haben. Mit der eindrucksvollen Leidensgeschichte Euchrids wird dem Leser bewusst, dass Euchrid in Wahrheit der Messias der biblischen Verheißung – der Sohn Gottes ist, der die Leiden der Welt auf sich nimmt und die Menschen durch seine Tat erlöst, in einer Umgebung in der Glaube, Gewalt, Geisteskrankheiten und die Geister der Vergangenheit dominieren.
 
Nick Caves Schreibstil ist brutal, verstörend und gnadenlos. Und die Eselin sah den Engel ist ein drastisches Buch über die Abgründe des Menschen. Es ist zartbesaiteten Naturen nicht zu empfehlen, da das Lesen dieses Romans sich schwer auf das Gemüt und den Magen legen kann. Und auf keinen Fall sollte man während des Lesens essen.
 
Zum Autor:
Nicholas Edward Cave ist ein australischer Musiker, Texter, Dichter, Schriftsteller, Schauspieler und Drehbuchautor.
Neben der Bibel lassen sich viele andere literarische Einflüsse in seinen Texten wiederfinden, wie zum Beispiel Vladimir Nabokov, Fjodor Michailowitsch Dostojewski, William Faulkner, Dylan Thomas und Bob Dylan. Zu seinen musikalischen Vorbildern zählen Bob Dylan, Johnny Cash, Leonard Cohen sowie John Lee Hooker.

Und die Eselin sah den Engel, Nick Cave,  Piper-Taschenbuch, Originaltitel: And the Ass Saw the Angel,  9,95 €, ISBN-10: 3492218695
 

Sonntag, 8. September 2013

Clemens Meyer - Im Stein


Clemens Meyer hat eine neues Buch. Im Stein, da namentlich.Gelesen haben ich es noch nicht, doch liegt es schon parat. Zuvor müssen erst andere Seiten vollständig gelesen werden.
 
Einfachheit halber könnt hier der Klapptext verschriftlicht werden, doch das wäre zu banal und nicht mein Anspruch. Ihr müsst euch also noch ein wenig gedulden...bis Clemens Meyer, Im Stein - Buch der Woche wird.
 
Vorweggenommen nur so viel ... Im Stein ist nominiert für den Deutschen Buchpreis.

Samstag, 7. September 2013

Freitag, 6. September 2013

Gedicht des Monats - unbekannt

Dunkel war’s, der Mond schien helle,
grün war die beschneite Flur,
als ein Wagen blitzeschnelle,
langsam um die Ecke fuhr.

Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
Als ein totgeschoss’ner Hase
Auf der Sandbank Schlittschuh lief.

Und ein blondgelockter Jüngling
mit kohlrabenschwarzem Haar
saß auf einer grünen Kiste,
die rot angestrichen war.

Neben ihm ’ne alte Schrulle,
zählte kaum erst sechzehn Jahr,
in der Hand ’ne Butterstulle,
die mit Schmalz bestrichen war.



 
Typisch für dieses Gedicht ist, dass gemachten Aussagen gleich widersprochen wird. Es ist geprägt von Oxymora und Paradoxien beziehungsweise offensichtlichen Widersprüchen.

Es gibt verschiedene Fassungen/Varianten bei denen sich vor allem die ersten Strophen ähneln. Die Fassungen sind aus einem Ursprungsgedicht mit zwei oder drei Strophen hervorgegangen und wurden im Laufe der Zeit immer wieder erweitert, zum Teil auf sechzehn Strophen. So kursieren heute unzählige Varianten, die sich kaum noch einem einzigen Gedicht zuschreiben lassen.

Der Ursprung des Gedichts ist nicht geklärt, wird aber im sächsischen Volksmund des 19. Jahrhunderts vermutet. Die ältesten bekannten schriftlichen Varianten sind in Volksthümliches aus dem Königreich Sachsen, auf der Thomasschule gesammelt von Oskar Dähnhardt. Erstes Heft. Teubner, Leipzig 1898, als Nr. 270 mit der Herkunftsangabe „Hentschel V.“, mit der Variante „Harrassowitz V.“ und Nr. 271 mit der Herkunftsangabe „Hordorff IV.“, aufgeführt. (Quelle: Wiki)

Es wurde viel spekuliert, wer der Verfasser wohl sei. Von Goethe bis Christian Morgenstern, doch gibt es keine Belege dafür. Die heute wohl verbreitetste Fassung wurde von James Krüss beeinflusst, der 1965 das Liederbuch Hirtenflöte herausbrachte.