Heute gibt es wieder kurze, knackige Buchvorstellungen. Für den ein oder anderen eine willkommene Abwechslung oder der perfekte Zeitvertreib für verregnetes Urlaubswetter...
Guy de Maupassant: Bel-Ami, Manesse, 424 S.
"Bel-Ami" ist ein zeitloser Roman mit autobiographischen Zügen. Beschrieben wird die Karriere eines Pariser Emporkömmlings, der es vom Tagedieb bis zum Anwärter auf einen Ministerposten schafft. Talente kann er nicht vorweisen, einzig und allein sein gutes Aussehen. Georges Duroy schläft sich nach oben und verbessert seine gesellschaftliche Stellung nach und nach durch geschickt gewählte Beziehungen und Ehen. Der anfangs so sympathische Loser ändert seinen Charakter mit jeder Frau, die seinen Weg kreuzt, bis der Leser sich nicht mehr mit ihm identifizieren möchte.
Duroy ist widersprüchlich, komplex und nicht leicht zu verurteilen. Denn zwischendurch empfindet er echte Liebe.
Mark Z. Danielewski: Das Haus. House of Leaves, Klett-Cotta, 800 S.
Will Navidsons neues Haus ist innen acht Millimeter breiter als außen. Rein mathematisch eigentlich unmöglich! Doch sein Lasermessgerät gibt ihm recht, dass an seinem neues Haus etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. An der Außenwand öffnet sich bald ein Korridor, der vom Garten aus gesehen nicht existiert, von innen aber in ein lichtloses eiskaltes Labyrinth unermesslicher Ausdehnung und mit sich immer wieder verschiebenden Räumen führt.
Navidson schnappt sich seine Kamera und steigt mit einem Expeditionsteam in diesen unlogischen Abgrund hinab.
Es gibt tausend Türen, die in dieses Haus hineinführen...aber gibt es auch Ausgänge?
Die besten Grüße
euer Fräulein S.
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