In der letzten LesBar-Sendung vom 04.09.2011 fokussierten wir (Franziska, Herr von Grimm und meine Wenigkeit) unser Augenmerk auf die "Klolektüre". Wer es nicht hören konnte - tja, da habt ihr echt was verpasst. Doch all zu traurig müsst ihr nicht sein, weil ich heute einen Nachtrag beisteuere. Neben den schon vielzählig vorhanden Exemplaren in meinem Bad kommt nun ein neues sehr interessantes Einzelstück hinzu.
Wie ich finde sehr passend und aufschlussreich. Wer war das? - Ein Bestimmungsbuch von Matt Pagett, erschienen im Knesebeck-Verlag.
In 50 informativen und höchst unterhaltsamen Beiträgen geht es um nur ein Thema, nämlich Scheiße. Egal ob Hasenköttel, Kuhfladen oder Pferdeäpfel, mit diesem Buch wird jeder Laie zum Kenner dieses delikaten Themas.
Sehr informativ fand ich den Beitrag zum Goldfisch. Jetzt weiß ich auch warum Papas "Glupschi" nicht alt wurde. Nebenbei habe ich auch noch ein schlechtes Gewissen, weil wir als Familienbande maßgeblich an seinem schlechten Gesundheitszustand, der zum Tode führte, beteiligt waren. Und vor allem mache ich dem Verkäufer des Zoofachgeschäfts einen Vorwurf, das von fachkundiger Beratung nichts zu spüren waren. Hätte dieser nämlich Matt Pagetts Buch gelesen, wäre die Situation nicht eskaliert. Ein blitzsauberes Aquarium stellt nämlich keinen idealen Lebensraum für den Goldfisch dar. Weil sein Körper so viel Abfall produziert, haben sich gewisse Mechanismen entwickelt, die mögliche Infektionen entgegenwirken. Ein Miniökosystem, ein komplexes Zusammenspiel, den wir in einer Beharrlichkeit immer wieder zerstört haben, weil wir es nur gut meinten. Wenn man nämlich alles auf einen Schlag beseitigt, beraubt man den Goldfisch seiner notwendigen natürlichen Abwehr. Der beste Weg, um das Aquarium sauber zu halten, ist ein zyklisches Vorgehen. Man tauscht hin und wieder nur die halbe Menge Wasser aus und ersetzt auch pro Reinigungszyklus immer nur einen der Filter, nicht alle auf einmal. Tja, dass hätten wir mal vorher wissen sollen.
Neben Goldfischen, erklären sich auch Adler, Tiger und Co.. Der tierische Kot ist voller interessanter Details, und er wird in der Natur vielzeitig eingesetzt. Alles nachzulesen in Wer war das? von Matt Pagett. Nicht nur als netter Zeitvertreib während des eigene Geschäfts in den heimischen Badgefielden zu empfehlen, sondern wirklich aufschlussreich. Denn nach dieser Lektüre weiß man, welche Exkremente helfen könnten, unseren Planeten zu retten oder was der teuerste Kaffee der Welt mit den Hinterlassenschaften des Fleckenmustang zu tun hat.
Die nächste LesBar gibts am 02.10.2011 um 13:00 auf Radio Blau zu hören. Und wer bis dahin nicht warten kann, meine liebliche Stimme im Radio zu vernehmen, der schaltet am 25.09.2011, 20:00 Uhr Radio Blau ein und hört sich eine neue Folge der al dente-Sendung an, die ganz im Zeichen von Stanislav Lem steht.
In diesem Sinne...
Die besten Grüße
euer Fräulein S.
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