Mittwoch, 14. November 2012

Buch der Woche

Fast genial
Benedict Wells
 
„Das Leben ist ein Abenteuer und will gespielt werden“ oder anders gesagt: „Das Schicksal mischt die Karten, wir spielen“.  Was macht einen Menschen eigentlich aus? Sind es wirklich die Gene, oder können wir trotzdem wir selbst sein, egal wer unsere Eltern sind?
 
Der siebzehnjährige Francis lebt mit seiner depressiven Mutter im Pine-Tree-Trailerpark am Stadtrand von Claymont, einer Kleinstadt in Delaware. Francis Leben erscheint trost- und perspektivlos. Nach einem missglückten Selbstmordversuch der Mutter, findet er einen Brief an sich, in welchem sie ihn über seinen leiblichen Vater aufklärt. Francis habe einen hochintelligenten Vater, dem die Mutter jedoch selbst nie begegnet sei. Sie habe an einem genetischen Experiment teilgenommen, bei dem es Ziel war, hochintelligente Kinder zu züchten, indem man Samenspenden von Nobelpreisträgern und erfolgreichen Professoren verwendet hat. Francis ist das Ergebnis aus einem Laborversuch mit lauter fast genialen Vätern...
 
Francis ist jedoch nicht klar, weshalb er in der Schule nur mit Mühe durchschnittliche Ergebnisse erzielt, wenn es doch, rein genetisch betrachtet, anders sein müsste. Um seinem insgesamt frustrierenden Leben eine neue Wendung zu geben, beschließt er, seinen Vater zu suchen und dadurch Sinn in sein eigenes Leben zu bringen. Mit 5000 Dollar, einem Auto, Grover und Ann-May geht’s los Richtung Kalifornien.
 
„Fast genial“ ist Francis‘ Suche nach der eigenen Identität und seiner naiven Vorstellung - Genius ist gleich Erfolg, Erfolg ist gleich Geld, Geld ist gleich Glück.  Ein dramatischer Erkundungstrip mit immer neuen Wendungen und einem atemberaubenden Showdown.
 
Zum Autor:
Benedict Wells wurde 1984 in München geboren. Im Alter von sechs Jahren begann seine Reise durch drei bayerische Internate. Nach dem Abitur 2003 zog er nach Berlin. Dort entschied er sich gegen ein Studium und widmete sich dem Schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs. Sein vielbeachtetes Debüt ›Becks letzter Sommer‹ erschien 2008 und wurde mit dem bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet. ›Spinner‹ (2009), seinen ersten Roman, schrieb er mit neunzehn.
 
Fast genial,  Diogenes Verlag, Hardcover Leinen: 336 Seiten, 19,90 Euro, Erschienen im Sept. 2011, ISBN 978-3-257-06789-7

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