Eva Illouz
Eva Illouz, die Meisterin der soziologischen Analyse der Gefühlswelt
moderner Menschen, widmet sich in ihrem Buch „Warum Liebe weh tut“ der
Schattenseite der Liebe. Sie zeigt, inwiefern der Liebesschmerz wesentlich von
den gesellschaftlichen Bedingungen der jeweiligen Zeit geprägt wird und
keineswegs ein rein individuelles Problem ist.
In sechs Kapiteln entfaltet sie die Ursachen zeitgenössischen
Liebesleid sowie die Spezifika des heutigen Umgangs mit Beziehungskrisen. Die
digitalen Heiratsmärkte spielen dabei ebenso eine Rolle wie die neuen
Mechanismen der Partnerwahl und der strategische Umgang mit der romantischen
Vorstellungskraft.
Ziel des Buches ist es, das Leiden an der Liebe zu lindern. „Warum
Liebe weh tut“ schlägt viele Schneisen durch das Dickicht moderner Liebe und
gibt überzeugende Erklärungen für die Verunsicherung und Orientierungslosigkeit
der hochreflektierten und autonomen Individuen spätmoderner Prägung. Bei Eva
Illouz entpuppt sich das Liebesdrama unter dem scharfsinnigen Blick der
Soziologin als Muster und Mechanismus sozialer Strukturen.
Die Autorin:
Eva Illouz (* 30. April 1961 in Fès, Marokko) ist eine israelische
Soziologin. Als Eva Illouz zehn war, zog die Familie von der marokkanischen
Stadt Fes nach Frankreich. Sie ging in Sarcelles zur Schule und studierte später
in Paris sowie an der University of Pennsylvania in den USA.
Sie erforscht gesellschaftliche Einflüsse auf die Bildung von
Emotionen und somit den Zusammenhang von Kapitalismus der Konsumgesellschaft
sowie Medienkultur im Hinblick auf die Produktion/Transformation emotionaler
Muster. Seit 2006 lehrt sie als ordentliche Professorin für Soziologie und
Anthropologie an der Hebräischen Universität Jerusalem.
Im Jahre 2009 wurde sie von der Zeitung Die Zeit in eine Reihe von
zwölf Intellektuellen gewählt, die wahrscheinlich das Denken der Zukunft
verändern werden.
2013 wurde sie mit einem Anneliese Maier-Forschungspreis der Alexander
von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet
Warum Liebe weh tut, Eva Illouz, Suhrkamp, 467 Seiten, 24,95 €,
Erschienen am: 12.10.2011, ISBN: 978-3-518-58567-2
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