Die Berliner Illustrite
Zeitung brachte am 13.12.1934 die erste „Vater und Sohn“-Bildgeschichte
heraus. 3 Jahre lang dachte sich Erich
Ohser wöchentlich eine neue Zeichenfolge aus und erfreute so die Leserschaft.
Erich Ohser wurde 1903 in Untergettengrün geboren und ist
bekannt unter dem Pseudonym e.o.plauen. Als er 6 Jahre alt war, zog die Familie
nach Plauen. Dort beendete er erfolgreich eine Schlosserlehre und studierte
dann, gegen den Willen der Eltern, von 1921 bis 1926 in Leipzig an der
Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe. Als er mit knapp 23
Jahren die Akademie verlässt und nach Berlin zieht, entwickelte er sich in den
wenigen Jahren bis zu seinem Berufsverbot zu einem anerkannten Künstler. Nach
dem Studium wurde Ohser schnell als Buchillustrator bekannt (unter anderem
illustrierte er die Gedichtbände Kästners) und als Karikaturist (etwa bei der
SPD-Zeitung Vorwärts). Insbesondere seine Karikaturen von Hitler und Goebbels
zogen den Hass der Nationalsozialisten auf ihn. Ende 1934 bewarb er sich bei
der Berliner Illustrirten Zeitung, die einen Comic ähnlich der Micky Maus
suchte, mit einem Entwurf von Vater und Sohn. Ohser durfte nicht unter seinem
wirklichen Namen veröffentlichen, deshalb das Pseudonym e.o.plauen. Ohser
arbeitete weitgehend unabhängig von den
stilistischen Strömungen seiner Zeit. Sowohl vom Expressionismus als auch von
der Neuen Sachlichkeit angeregt, verstand es Ohser eine individuelle
Bildsprache zu entwickeln. Die Spannweite seiner künstlerischen
Ausdrucksmöglichkeiten in der eindringlichen Schilderung der Umwelt zeigt sich
besonders in seinen freien Arbeiten. Diese lassen sich in vier Gruppen
unterteilen: in Aktzeichnungen, Einzel- und Gruppenporträts, Tierdarstellungen
und Landschaftsstudien.
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