Tannöd
Andrea Maria Schenkel
Ein Sechsfachmord auf dem
Einödhof Tannöd, Mitte der 50er Jahre. Zusammengeschrieben und komprimiert hat
den Ramona die deutsche Autorin Andrea Maria Schenkel, die dafür 2007 den
Deutschen Krimipreis erhielt.
Es dreht sich alles um einen
Mordhof, einsam gelegen in Tannöd. Eine ganze Familie wird in einer Nacht
ausgelöscht und im Dorf geht die Angst noch immer um, denn vom Mörder fehlt
jede Spur. 4 Tage bleibt der Sechsfachmord unentdeckt. Erst als ein Mechaniker
mehrere Stunden einen Motor am Hof repariert, ohne einen Menschen zu sehen,
beschließen er und die Männer aus dem Nachbardorf, der Sache auf den Grund zu
gehen. Da alle Türen verriegelt sind,
brechen sie die Stalltüren auf und betreten einen rätselhaften Tatort.
In 36 kurzen Abschnitten werden
die Perspektiven der Opfer, der Ortsansässigen und des Täters miteinander
verknüpft. Stilistisch gesehen, handelt es sich bei den Abschnitten um teils
kurze Erzählpassagen, größtenteils jedoch isolierte Zeugenaussagen, die sich
erst nach und nach zu einem Gesamtbild zusammenfügen.
Der Hintergrund beziehungsweise
die Vorlage für den Ramon, sind Details eines Mordes, der sich 1922 auf dem
nicht mehr existenten oberbayrischen Einödhof Hinterkaifeck ereignete.
Die Morde in Hinterkaifeck bilden
die reale Vorlage zur Erzählung „Tannöd“. Eine Auflösung des realen Falls in
Hinterkaifreck gibt es nicht. Erst 1955 wurde die Polizeiakte geschlossen, ohne
dass die Ermittler einen Täter hätten finden können.
Und auch weiterhin beschäftigen
sich Menschen mit dem Verbrechen. Eine Abschlussklasse der Kriminalpolizei
Fürstenfeldbruck etwa oder eine selbsternannte „Soko Hinterkaifeck“, die sich
im Internet rege diskutiert.
Tannöd, Andrea Maria
Schenkel, Nautilus, 125 Seiten, ISBN: 978-3-89401-479-7
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