Er ist wieder da, dass ist der Debütroman des Journalisten und Schriftstellers Timur Vermes. Der Roman erschien 2012 beim Kölner Eichborn Verlag und ist eine Satire, in der Adolf Hitler im Jahre 2011 mitten in Berlin wieder ins geschäftige Leben zurückkehrt und für Gesprächsstoff sorgt. Satire - so wirbt der Verlag bzw. einige Literaturkritiker.
Worum geht es genau?
Es beginnt damit, dass Adolf mitten in Berlin auf einer Wiese erwacht und verwirrt und orientierungslos immer noch glaubt, dass Krieg herrsche. Relativ schnell stellt er fest, dass er sich im Jahr 2011 aufhält und einen unerklärlichen Zeitsprung vollzogen hat. An einem Kiosk kommt er mit dem Inhaber ins Gespräch und dann nimmt alles seinen Lauf....
Der Kioskbesitzer glaubt, dass er einen Schauspieler vor sich habe, einen ähnlichen wie Stromberg und greift ihm erst einmal hilfreich unter die Arme. Versorgt ihn mit Kleidung, besorgt ihm eine Unterkunft und macht Adolf mit zwei Mitarbeitern der Agentur Flashlights bekannt. Adolf wird für eine Comedy-Show engagiert. Wo auch immer sich der Ich-Erzähler, der Protagonist Adolf aufhält, spult er seine Propaganda ab und zieht sie durch. Sein Publikum, die Mitarbeiter von Flahlights sind jedoch so unreflektiert, um zu begreifen und zu erkennen, dass Adolf keinen Spaß macht und seine unpassenden Äußerungen tatsächlich todernst so meint und so auch vertritt.
Adolf lernt im Laufe der Story mit Internet, Fernsehen und Telefon (Smartphone) umzugehen und glaubt von Anbeginn an den großen Sieg.
Letztlich bekommt er einen Personalausweis, ein amtliches Dokument seiner Existenz, bezieht eine Wohnung im Prenzlauer Berg, wird verhauen und will ein Buch schreiben. Und, und, und.
Meine Wahrnehmung, meine Meinung zu diesem Buch ist ambivalent. Das Buch wurde enorm gefeiert und gepriesen. Und auch aus diesem Grunde, wollte ich mir auch ein Urteil darüber bilden. Ich persönlich finde den Umgang mit der Hauptfigur sehr schwierig und unangemessen. Der Protagonist wirkt wie ein Kasper. Timur Vermes lässt sich dazu hinreißen, Adolf Hitler als lustigen Gesellen darzustellen und das wirkt letztendlich verharmlosend und entspricht nicht der historischen Vergangenheit. Das Buch brüstet sich unter der Überschrift "Klamauk", der allein darauf basiert, dass der Führer sein Vokabular auf unser Hier und Jetzt anwendet.
Zeitweise wird es recht gruselig, wenn seitenlange Monologe der Hauptfigur gelesen werden müssen und sollen, um mit dem Buch voranzukommen. Themen sind seine Propaganda und Weltansicht anno 1933-42. Er ist wieder da soll Satire sein. Für mich läuft der Roman aber Gefahr, die geschichtlichen Fakten verblassen zu lassen und zu verharmlosen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen