Mein Leipzig lob ich mir... Und wieder stelle ich fest, dass ich nicht auslerne und immer wieder etwas neues und interessantes über meine Geburtsstadt herausfinde.
Heute dreht sich alles um die Leipziger Meute, die Jugendopposition während der NS-Zeit. In der Stadt Leipzig gab es zu Beginn der 30er Jahre eine breit organisierte linke Arbeiterbewegung.
Diese "wilden Cliquen" bildeten sich in den Leipziger Stadtteilen an verschiedenen öffentlichen Plätzen und hatten alle samt gemeinsam, dass sie die HJ ablehnten und keine Freizeitvorgaben auferlegt bekommen wollten. Viele Mitglieder und Anhänger dieser "Meuten" waren vor 1933 in sozialdemokratischen oder kommunistischen Kinder- und Jugendverbänden organisiert gewesen oder kamen aus Pfadfindergruppen. Die Mitglieder der "Meute" entwickelten ihren eigenen Dresscode, um sich auch optisch von der HJ zu unterscheiden. Die Jugns traten in karierten Hemden und kurzen Lederhosen mit Hosenträgern auf. Die Mädchen trugen Kleider oder Röcke mit weißen Kniestrümpfen und Wanderschuhen.
Es sind 15 Leipziger Meuten namentlich bekannt. Die bekanntesten sind die Meute "Hundestart" aus Leipzig-Kleinzschocher und die Meute »Lille« aus Leipzig-Reudnitz und die Meute »Reeperbahn« aus Leipzig-Lindenau. Insgesamt gab es in Leipzig zwischen 1937 und 1939 ca. 1.500 Jugendlichen, die Mitglied in einer Meute waren.
(Quelle: Sascha Lange)
Wer mehr über die Leipziger Meute erfahren/erlesen möchte, dem empfehle ich Sascha Langes Buch Die Leipziger Meuten – Jugendopposition im Nationalsozialismus.
Sascha Lange forscht seit zehn Jahren zum Thema der Jugendopposition in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur und hat seine Doktorarbeit über die "Leipziger Meuten" geschrieben und ein populärwissenschaftliches Buch zum Thema verfasst.
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